Im Moorexpress von Stade nach Barchel setzte der Ministerpräsident seine Sommerreise durch Niedersachsen am dritten Tag fort.
Stade/Zeven. Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) hat seine Sommerreise durch Niedersachsen am Donnerstag in einem Nostalgiezug fortgesetzt. Der Kandidat für das Bundespräsidentenamt fuhr mit dem historischen Moorexpress 40 Kilometer von Stade bis Barchel bei Bremervörde. Auch in einem Schifffahrtsmuseum und im Nordseebad Horumersiel wollte er Halt machen.
Am Mittwochabend hatte Wulff – mit aufgemalter Deutschlandfahne auf der Wange – der Nationalelf beim Public Viewing die Daumen gedrückt. Zuvor hatte er das Landtechnik-Unternehmen in Zeven besucht und dort einen Gabelstapler in zehn Meter Höhe durch einen schmalen Gang gesteuert.
"Man muss schon feinfühlig sein. Rambos haben da schlechte Karten", sagte der niedersächsische CDU-Regierungschef am zweiten Tag seiner Sommerreise. Firmenchef Hans-Peter Fricke zeigte sich als Fan des Ministerpräsidenten.
Doch lieber wäre es dem Unternehmer und CDU-Mitglied dann doch, Wulff als Kanzlerkandidaten zu erleben. "Wir hätten Sie gerne in der Bundespolitik in einer Machtposition gesehen." Jetzt müsse er in dem "großen dunklen Haus sitzen" und könne keine Macht mehr ausüben, meinte Fricke.
Das Image des netten Präsidenten fürs Repräsentieren will Wulff, der die Anspielungen gut gelaunt aufnahm, nicht so einfach stehen lassen. "Man wird in Berlin manch Gutes tun können für Deutschland", sagte der 51-Jährige.
Auf seine Wahl am 30. Juni arbeitet Wulff auch während der Sommertour zielstrebig hin. Am Dienstagabend habe er bis Mitternacht noch an seiner Rede gearbeitet, erzählte er. Einige der Themen seien Integration, der Weg aus dem Schuldenstaat, Bildung und 20 Jahre Deutsche Einheit.
Die viertägige Sommertour des Regierungschefs geht am Freitag zu Ende.