Die Deutsche Bahn zieht ihren Nachprüfungsantrag zurück. Es ging um die Streckenvergabe, bei der die Privatbahn den Vorzug bekam.

Hannover. Die Privatbahn Metronom wird auch in den kommenden acht Jahren die Regionalzüge von Hamburg nach Bremen und Uelzen fahren. Die Deutsche Bahn habe ihren Nachprüfungsantrag gegen die Vergabe der Linien an das Konkurrenzunternehmen zurückgezogen, teilte die Landesnahverkehrs- gesellschaft (LNVG) am Donnerstag mit. Die LNVG hatte sich für die Privatbahn entschieden, obwohl das DB-Angebot um einen zweistelligen Millionenbetrag günstiger war. Die LNVG hatte der DB Dumpingpreise vorgeworfen und argumentiert, die Bahn könne die Wirtschaftlichkeit ihres Angebots nicht belegen. Dem hatte die Bahn widersprochen, ihren Antrag aber zurückgezogen, weil die Vergabekammer ihm keine Erfolgschancen einräumte.

Seitdem die lukrativen Regionallinien bundesweit ausgeschrieben werden, ringen die Deutsche Bahn und private Wettbewerber erbittert um die Vergabe der Strecken. Um nicht alleine wegen ihres höheren Lohnniveaus zu scheitern, tritt die Bahn neuerdings mit günstigeren Tochterfirmen an, so auch beim „Hanse-Netz“ im Norden, auf dem die Züge jährlich fünf Millionen Kilometer zurücklegen.

Seit 2003 fährt der Metronom die Linien. Ein Zuschlag für die DB hätte das Netz des Konkurrenten zerschlagen, das bisher von Göttingen nach Hamburg, Cuxhaven und Bremen reicht. Deshalb war über ein gezieltes Dumpingangebot spekuliert worden, bei dem eine zu knappe Kalkulation mit den Erträgen aus anderen Netzen ausgeglichen worden wäre. Bereits um die Ausschreibung des Bremer S-Bahnnetzes hatte es ein juristisches Tauziehen gegeben, bei dem die DB unterlag. Ein hartes Ringen wird ebenfalls bei der laufenden Ausschreibung des S-Bahnnetzes Hannover erwartet, bei dem es um acht Millionen Zugkilometer jährlich geht.