Das Land Niedersachsen hätte bei der Bahnausschreibung 120 Millionen Euro sparen können, klagen die Steuerzahler.

Hannover. Der Bund der Steuerzahler hat dem Land Niedersachsen Millionenverschwendung bei der Ausschreibung des regionalen Bahnverkehrs vorgeworfen. Es sei verwunderlich, dass die Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) das Hanse-Netz an die private Metronom-Gesellschaft vergeben habe, obwohl die Deutsche Bahn ein um 120 Millionen Euro günstigeres Angebot abgegeben habe, teilte der Bund der Steuerzahler in Niedersachsen mit.

Die DB hat gegen die Entscheidung rechtliche Schritte eingeleitet. Es geht um den Betrieb der Regionalzüge zwischen Bremen, Hamburg und Uelzen ab Dezember 2010 für die kommenden acht Jahre.

Der Bund der Steuerzahler sieht bei der Vergabe Aufklärungsbedarf und hat die LNVG um eine Stellungnahme gebeten, warum nicht der günstigere Anbieter den Betrieb des Hanse-Netzes übernehmen soll. Immerhin handele es sich bei der ausgeschiedenen DB Regio um einen im Nahverkehr erfahrenen und kompetenten Akteur, welcher den Betrieb der Züge pro Jahr rund 15 Millionen Euro günstiger angeboten hätte.

Seit 2003 fährt Metronom die Linien. Die LNVG wirft der DB Dumpingpreise vor, die Bahn könne die Wirtschaftlichkeit ihres Angebots nicht belegen. Dem widerspricht die DB. Ein Zuschlag für die DB hätte das Netz des Konkurrenten zerschlagen, das bisher von Göttingen nach Hamburg, Cuxhaven und Bremen reicht. Deshalb wird über ein gezieltes Dumpingangebot spekuliert, bei dem eine zu knappe Kalkulation mit den Erträgen aus anderen Netzen ausgeglichen wird.