Unbekannte haben in der Nacht zu Sonnabend in Brandenburg drei Brände an Signalanlagen der Bahn gelegt und damit den Fernverkehr stark behindert. Ein Zusammenhang mit dem Atommülltransport aus Frankreich in das Endlager im niedersächsischen Gorleben könne nicht ausgeschlossen werden, sagte ein Sprecher der Bundespolizei in Berlin.

Von den Verspätungen war auch die ICE- Strecke zwischen Berlin und Hamburg betroffen. Die Züge wurden über Stendal in Sachsen-Anhalt umgeleitet. Die Störungen sollten mindestens bis Samstagnachmittag andauern.

Gegen 4.00 Uhr wurden die Brände bei Burkheide, Paulinenaue und Kerzendorf entdeckt. Dabei wurden zwei Signaleinrichtungen zwischen Nauen und Paulinenaue zerstört, sagte Bahnsprecher Burkhard Ahlert. Der Sprecher der Bundespolizei betonte, man sei zunächst von Böschungsbränden entlang der Bahnschienen ausgegangen. Bei der Überprüfung seien dann Brandbeschleuniger in den Kabelschächten der Signalanlagen gefunden worden. "Wir gehen daher davon aus, dass es sich um Brandstiftung gehandelt hat", sagte er.

Zwischen den Bahnhöfen Nauen und Paulinenaue sowie zwischen Beelitz-Heilstätten und Belzig war bis Samstagmittag der gesamte Schienenverkehr lahmgelegt. Auf den Regionalexpresslinien zwischen Wismar und Luckenwalde sowie zwischen Wünsdorf-Waldstadt und Dessau wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Hinweise auf die Täter gab es laut Bundespolizei zunächst nicht. Auch sei kein Bekennerschreiben gefunden worden. Das Landeskriminalamt Brandenburg und die Bundespolizei ermitteln.