Die Missstände im niedersächsischen Atomlager Asse sind schlimmer als erwartet. Neben schwach radioaktiven Stoffen, die in beschädigten oder...
Berlin. Die Missstände im niedersächsischen Atomlager Asse sind schlimmer als erwartet. Neben schwach radioaktiven Stoffen, die in beschädigten oder inzwischen verrosteten Fässern lagern und auslaufen, sind auch geringe Mengen Plutonium und abgebrannte Brennelemente unter Tage gebracht worden. Das wurde jetzt bekannt.
Die Politik ist alarmiert. Die jahrelangen Pannen in der Asse würden die Suche nach einem Endlager für hoch strahlenden Nuklearmüll erschweren, sagte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD): "Es ist in der Endlagerdebatte der größte anzunehmende Unfall - der GAU."
Die Grünen-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Renate Künast, stellte persönlich Strafanzeige gegen den Betreiber von Asse, das Helmholtz-Zentrum. Hier sei "jahrzehntelang so ziemlich alles an rechtlichen Regeln verletzt" worden, sagte sie in der ARD.