Der politische Streit um das Atommülllager Asse bei Wolfenbüttel hat neue Nahrung bekommen. Nachdem bekannt wurde, dass dort auch Giftstoffe und...

Wolfenbüttel. Der politische Streit um das Atommülllager Asse bei Wolfenbüttel hat neue Nahrung bekommen. Nachdem bekannt wurde, dass dort auch Giftstoffe und Pestizide entsorgt wurden, forderte der Fraktionschef der Grünen im niedersächsischen Landtag, Stefan Wenzel, gestern erneut einen Parlamentarischen Untersuchungsausschuss. "Wenn nicht schleunigst ein Untersuchungsausschuss kommt, kann es kaum noch gelingen, die mafiösen Strukturen der Atommülllagerung aufzudecken", sagte Wenzel. Niedersachsens Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) lehnte eine Untersuchung umgehend ab.

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hatte bestätigt, dass sich in dem ausgedienten Bergwerk neben radioaktiven Abfällen auch tonnenweise Giftstoffe sowie gut ein Dutzend Fässer mit Pestiziden befinden.

Wie eine Ministeriumssprecherin erklärte, enthielt bereits eine 2004 vorgelegte Inventarliste des damaligen Asse-Betreibers Helmholtz-Zentrum Hinweise auf eingelagerte Giftstoffe. Arsen, Blei und Quecksilber seien grundsätzlich in dem eingelagerten Atommüll enthalten, hatte das Bundesamt jetzt präzisiert. "Aus der Bestandsliste ist uns das in dieser Deutlichkeit nicht klargemacht worden", sagte Sander.