Weil er seine Schülerkarte zu Hause vergessen hatte, hat ein Busfahrer einen 11-jährigen Jungen aus Uetze bei Hannover knapp neun Kilometer zu Fuß nach Hause laufen lassen.
Weil er seine Schülerfahrkarte für den Bus zu Hause vergessen hatte, musste ein Elfjähriger aus Uetze bei Hannover knapp neun Kilometer zu Fuß nach Hause laufen. Der Junge hatte auch kein Geld dabei, um sich ein Einzelticket zu kaufen.
Zwei Busfahrer schickten das Kind aus dem Bus, sagte die Großmutter Karin Schwentke und bestätigte damit einen Bericht der "Bild-Zeitung". "Die haben Nico einfach rausgeschmissen." Mit seinem sechs Kilo schweren Ranzen auf dem Rücken und behindert von einer Halskrause, die er nach einem Unfall tragen muss, habe ihr Enkel zweieinhalb Stunden für den anstrengenden Heimweg benötigt. "Er ging einen Feldweg abseits der Straße, weil er Angst hatte, dass ihn ein Fremder aus dem Auto anspricht."
Ein Sprecher von RegioBus bedauerte den Vorfall, stellte sich aber hinter die beiden Busfahrer, die den Realschüler mittags am Schulzentrum Uetze abgewiesen hatten. Der Junge sei sofort ausgestiegen, die Fahrer hätten keine Chance gehabt, ihm ein Mitfahr-Angebot zu machen. Üblicherweise würden in solchen Fällen die Personalien aufgenommen, die Kinder könnten dann am folgenden Tag ihre Jahreskarte vorzeigen.
Dieser Darstellung widerspricht die Großmutter vehement. Ihrem Enkel sei vielmehr signalisiert worden: "Steig aus, ich habe keine Zeit, ich muss den Fahrplan einhalten." Dies würden auch Mitschüler bestätigen.