Der Bau des ersten kommerziellen Winparks in der Nordsee „Bard Offshore 1“ ist nach einem technischen Zwischenfall unterbrochen.

Emden. Nach einem technischen Zwischenfall ist der Bau des ersten deutschen kommerziellen Windparks in der Nordsee „Bard Offshore 1“ unterbrochen. Am Pfingstmontag sei ein 90 Meter langes Fundamentrohr einige Meter zurück auf das Bauschiff „Wind Lift 1“ gestürzt, teilte das Unternehmen Bard am Dienstag in Bremen mit. Es sei niemand verletzt worden, aber geringer Schaden an Einrichtungen auf Deck und einem weiteren Fundamentrohr entstanden.

Das Schiff ist zur Untersuchung auf dem Weg nach Emden. Es soll in wenigen Tagen ins Baugebiet zurück kehren. Wie es zu dem Zwischenfall kam, ist bislang unklar.

In den kommenden Tagen soll auch die 7000 Tonnen schwere und 90 Meter hohe Service- und Umspannplattform „Bard 1“ in dem Windpark hochgestellt sein. Die Arbeiten an der „Steckdose im Meer“ seien nicht ganz einfach und dauerten länger als gedacht, sagte Bard-Sprecher Andreas Kölling.

In Bremerhaven wird derzeit die neue Kranplattform „Thor“ der Hochtief AG für Unterstützungsarbeiten im Windpark vorbereitet. Die Hubinsel soll Anfang Juni die ersten Türme auf die bislang fünf gesetzten Fundamente aufstellen.

Bis Mitte 2011 will Bard alle 80 Windkraftanlagen installieren. Das Windkraftwerk auf hoher See hat eine Nennleistung von 400 Megawatt, was einem Verbrauch von rund 400 000 Mehrpersonenhaushalten entspricht. Der erste Windstrom von „Bard Offshore 1“ soll in diesem Sommer fließen, wenn die ersten acht Anlagen errichtet sind.

Bislang stehen in der Nordsee zwölf Offshore-Windkraftanlagen im Testfeld „Alpha Ventus“. Es ist seit Mitte November komplett und im April offiziell in Betrieb gegangen. Die Anlagen stehen in 30 Meter tiefem Wasser 45 Kilometer nördlich von Borkum. Die Windräder erreichen mit bis zu 155 Metern die Höhe des Kölner Doms, sind aber vom Festland aus nicht zu sehen.