Mit sechs Horizontalbohrungen werden in Hilgenriedersiel und auf Norderney derzeit Rohre und Leitungen verlegt. Naturschützer protestieren.
Hilgenriedersiel. Die Arbeiten zum Netzanschluss von zwei neuen Nordsee-Windparks im Kreis Aurich laufen auf Hochtouren. Mit sechs Horizontalbohrungen werden in Hilgenriedersiel und auf der Insel Norderney derzeit Rohre und Leitungen verlegt. Dabei würden Deiche, Dünen und Strand sowie geschützte Flächen im Nationalpark Wattenmeer möglichst schonend unterquert, teilte die Transpower Stromübertragungs GmbH am Donnerstag mit. Vor zwei Jahren hatte es massive Proteste von Naturschützern gegeben, nachdem die Kabeltrasse für das erste deutsche Testfeld „alpha ventus“ Schäden im Watt verursacht hatte.
Mit dem neuen Projekt sollen in den kommenden Jahren die Windparks „Veja Mate“ und „Global Tech 1“ mit jeweils 80 Anlagen an das Festland angeschlossen werden. Diese werden rund 125 Kilometer vor der Küste nordwestlich von Borkum errichtet. Sie sollen abhängig von den Wetterverhältnissen bis zu 800 Megawatt Windstrom erzeugen. Von jedem der beiden Windparks führt ein Kabel zu einer Plattform auf See, wo der erzeugte Drehstrom in Gleichstrom umgewandelt wird. Er fließt dann über ein 200 Kilometer langes Kabel nach Diele bei Papenburg (Emsland). Dort wird er wieder in Drehstrom umgewandelt. Das aufwendige Verfahren soll für möglichst wenig Verluste auf dem langen Transportweg sorgen.
Für Transpower ist das Projekt der inzwischen dritte Netzanschluss. Die Investitionen liegen den Angaben nach bei rund 800 Millionen Euro.