Windenergie als Jobmotor: Laut einem Gutachten könnten die in der Nordsee geplanten Offshore-Windparks rund 1000 neue Arbeitsplätze schaffen.

Brunsbüttel/Kiel. Die geplanten Offshore-Windparks in der Nordsee können mehr als 1000 neue Jobs an Schleswig-Holsteins Westküste bringen. Dafür müsste jedoch Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) als größter Hafen der Region eine bessere Verkehrsanbindung bekommen und seinen Hafen ausbauen. Das ist das Ergebnis einer am Freitag in Kiel vorgelegten Studie.

„Schleswig-Holstein muss als Geburtsland der Windenergie auch weiterhin eine bedeutende Rolle im Markt spielen“, sagte Wirtschaftsminister Jost de Jager (CDU) . Das vorgelegte Gutachten zeige, dass dies möglich sei und was getan werden müsse, um dieses Ziel zu erreichen. Die Konkurrenz sei groß, denn Häfen wie Cuxhaven oder Bremerhaven seien in ihrer Entwicklung bereits weit vorangeschritten, sagte de Jager. Dennoch habe Brunsbüttel „hervorragende Chancen, sich als Produktions- und Logistikstandort für die Offshore-Windindustrie zu positionieren.“

Wegen der umfangreichen hafennahen Freiflächen, der vorhandenen Hafenstrukturen und Wassertiefen, sowie dem umfangreichen Know-how der Brunsbüttel Ports im Umschlag von Windenergieanlagen könne sich Brunsbüttel durchaus mit diesen Mitbewerbern messen, betonte Frank Schnabel, Geschäftsführer der Brunsbüttel Ports.

Das Gutachten verlangt jedoch, dass die hafennahen Freiflächen zur Vermarktung gesichert und vorbereitet werden müssen. Außerdem müsse in den Straßenbau und den Schienenverkehr investiert werden, um die Verkehrsanbindung zu optimieren. Der Hafen selber muss ausgebaut werden. Dazu gehört laut Schnabel unter anderem der Neubau einer Offshore-Pier sowie schwerlastfähiger Lagerflächen, damit die Windenergie nicht in Konkurrenz zu bereits vorhandenen Nutzungen tritt. Die Investitionen hierfür werden erheblich sein, sagte Schnabel.

Damit konkrete Hafenplanungen so schnell wie möglich angegangen werden können, wird jetzt eine Machbarkeitsstudie für die neue Offshore-Pier in Auftrag gegeben. „Der Markt wartet nicht und die Zeit, die richtigen Entscheidungen zu treffen, ist knapp“, sagte der Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft Brunsbüttel (egeb), Hans-Jürgen Hett.