Gründe für die Skepsis sind der lange kalte Winter, ein Besucherminus zu Beginn des Jahres 2010 und weniger ausländische Gäste.
Kiel. Trotz gestiegener Gäste- und Übernachtungszahlen blickt Schleswig-Holsteins Tourismusbranche eher skeptisch in die Zukunft. Mit einem Plus von 1,9 Prozent bei Übernachtungen (insgesamt 24,3 Millionen) und 2,7 Prozent bei Gästen (5,8 Millionen) lag das Land 2009 trotz Krisenjahr über dem Bundesdurchschnitt. Vor allem die Küsten profitierten vom Trend zum Inlandsurlaub. Vier von fünf Übernachtungen wurden an Nord- und Ostsee gezählt.
Trotz der Zuwächse im vergangenen Jahr haben die Befragten sehr zurückhaltende Erwartungen für 2010 . Das geht aus dem Tourismusbarometer hervor, das der Tourismusverband am Mittwoch in Kiel vorstellte. Gründe für die Skepsis sind der lange Winter, ein Besucherminus am Jahresanfang und weniger ausländische Gäste. Anzeichen für eine generelle Aufwärtsentwicklung seien nicht zu erkennen.
Ein dickes Plus von 10,8 Prozent gab es erneut bei Campingübernachtungen. Auch Hotels sowie Vorsorge- und Reha-Kliniken profitierten von der Entwicklung 2009. Der Trend geht zum sparsamen Kurzurlaub mit kurzfristiger Buchung. Natururlaub wird nach dem klassischen Erholungsurlaub immer wichtiger. Erfolg versprechen laut Tourismusbarometer daher auch Kombi-Angebote von Übernachtung, Naturaktivitäten wie Radfahren oder Wandern und Erholungsmöglichkeiten. Aufwendiger gestaltete Seebrücken sollen künftig noch mehr Feriengäste nach Schleswig-Holstein locken und zum Faulenzen, Futtern oder Flanieren einladen.