Die Arbeitgeber wollen nicht am Personal sparen und sogar neue Mitarbeiter einstellen. Die Schiffbau-Branche ist weniger optimistisch.
Hamburg. Die Unternehmen der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie sehen Licht am Horizont. Das ergab eine am Mittwoch in Hamburg vorgestellte Umfrage des Arbeitgeberverbandes Nordmetall. Gegenüber 2009 stieg die Kapazitätsauslastung demnach um rund zwei Prozentpunkte auf 79 Prozent. Das liege unter anderem daran, dass die Betriebe wieder mehr Aufträge verbuchen. „Die Konjunkturbrise ist jedoch ein „Aufschwung mit angezogener Handbremse““, sagte Nordmetall-Vizepräsident Michael Waskönig. Im Vergleich zu Vorkrisenzeiten sei die Industrie immer noch im Keller.
Trotz um 19 Prozent gestiegener Lohnstückkosten wollen rund 69 Prozent der Arbeitgeber nicht an der Belegschaft sparen. Acht Prozent wollen sogar neue Mitarbeiter einstellen. In der Krise sicherten rund 30 Prozent der Firmen Arbeitsplätze mit Hilfe der gesetzlichen Kurzarbeit. Diese laufe aber „spätestens über den Sommer“ aus und werde teilweise durch innerbetriebliche Regelungen ersetzt, teilte der Verband mit.
Etwa 42 Prozent der befragten Nordmetaller erwarten stabile und sogar 40 Prozent steigende Auftragseingänge. Nur 18 Prozent sehen eine Flaute auf sich zukommen; vor einem Jahr war es noch rund die Hälfte der Mitglieder. Etwa jedes zweite Unternehmen meldet eine „saisonübliche“ oder eine gute Geschäftslage. Allerdings bewertet vor allem die Schiffbau-Branche (66 Prozent) die aktuelle Lage als unbefriedigend oder schlecht .
Der Arbeitgeberverband der Metall- und Elektroindustrie vertritt derzeit 255 Firmen in Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und im nordwestlichen Niedersachsen. An der Frühjahrsumfrage nahmen 105 Betriebe teil, die rund 60 000 Mitarbeiter (57 Prozent) von insgesamt 105 000 repräsentieren.