Göttingen. Beide Schulen bleiben „bis auf Weiteres besetzt“. Schüler stellen Sofas und Pflanzen auf. Diese Initiative steckt dahinter.

Aus Protest gegen ihres Erachtens unzureichenden Klimaschutz haben Schüler und Schülerinnen in Göttingen am Montag zentrale Räume von zwei Schulen besetzt. Im Hainberg-Gymnasium sei gegen 11.30 Uhr während einer Schüler-Vollversammlung die Aula besetzt worden, teilte die Initiative „End Fossil: Occupy!“ mit.

Zeitgleich hätten Aktivisten auch an der Georg-Christoph-Lichtenberg-Gesamtschule den „Forum“ genannten Veranstaltungsbereich besetzt, dort Sofas und Pflanzen aufgestellt sowie Transparente und Plakate aufgehängt. Beide Schulen blieben „bis auf Weiteres besetzt“, hieß es.

Klimaprotest in Göttingen: "Müssen von den Straßen in die Schulen gehen"

„Wir lernen in der Schule für die Uni, Ausbildung und Arbeit, also für eine Zukunft und Aussichten auf Karriere“, sagte Noa Giesge, einer der Besetzerinnen. „Doch unsere Perspektive ist Klimakrise, also eine kaputte Zukunft und nicht Wohlstand.“ Schulbesetzungen als neue Aktionsform seien nötig, „um endlich eine notwendige wirkliche Veränderung herbeizuführen“.

Florian Burgen von „End Fossil: Occupy!“ erklärte, da die Klimastreiks der vergangenen Jahre nicht zu ausreichenden Klimaschutzmaßnahmen geführt hätten, „müssen wir von den Straßen in die Schulen gehen“. Es habe in Teilen der Gesellschaft ein Umdenken mit Blick auf das Konsumverhalten gegeben, sagte Burgen weiter: „Nun muss auch ein systematisches Umdenken geschehen.“

Die Gruppe „End Fossil: Occupy!“ hatte bereits Ende Oktober für mehrere Tage den größten Hörsaal der Göttinger Universität besetzt und dort eigene Veranstaltungen und Vorträge organisiert. Nach eigenen Angaben ist die Initiative „weltweit organisiert“ und hat schon in Barcelona und Madrid Universitäten besetzt. In vielen Städten auf der ganzen Welt würden weitere Besetzungen folgen.