Cuxhaven. Wo früher Patienten behandelt wurden, sollen bald Urlauber entspannen. Fast 100 Ferienhäuser und ein Hotel auf Klinikgelände geplant.
An der Nordsee entsteht eine große neue Ferienanlage: Das sogenannte Nordheim-Areal des ehemaligen Helios Seehospitals im Cuxhavener Ortsteil Sahlenburg wird an eine Investorengruppe verkauft und entsprechend umgewandelt. Auf dem 24 Hektar großen Areal ist das „Nordsee Natur Resort Cuxhaven“ geplant.
Eine Bietergemeinschaft aus drei Unternehmen will dort ein naturnahes touristisches Konzept umsetzen, das die besondere Lage der Nordsee-Klinik in unmittelbarer Nähe zum Unesco-Weltnaturerbe Wattenmeer nutzt.
„Die einzigartige Lage, teilweise mit Nordseeblick, eingebettet in einen Wald und neben einer Heidelandschaft verdient eine behutsame touristische Entwicklung, die die Stärken des Grundstücks aufgreift“, sagt Niels Bunzen, Geschäftsführender Gesellschafter des Bauträgers NGEG (Norddeutsche Grundstücksentwicklungsgesellschaft) aus Kiel, der das Areal zusammen mit den auf Ferienimmobilien spezialisierten Projektentwicklern der Planet Gruppe und der Hamburger Glücksburg Consulting AG neu bebauen will.
Nordsee: Fast 100 Ferienhäuser, dazu Wohnungen und ein Hotel
Auf dem Grundstück sollen 93 Ferienhäuser, 78 Ferienwohnungen in Holz- und Holzmodulbauweise entstehen. Die Holzhäuser werden in Dänemark vorgefertigt. Außerdem soll ein Hotel mit 130 Zimmern in Sahlenburg gebaut werden. „Baubeginn und Fertigstellung können bislang noch nicht genannt werden, weil das Projekt erst noch in der Abstimmung ist. Die Bevölkerung in Sahlenburg und Cuxhaven dürfen auch noch Ideen, Anregungen und Kritik einbringen, dazu gab es bereits eine öffentliche Veranstaltung“, sagt Marcel Kolbenstetter von der Stadt Cuxhaven. Wenn das Verfahren optimal verläuft, könnte der Baubeginn schon in 2024 erfolgen.
„Für ein Vorhaben dieser Größenordnung rechnen wir mit einer Bauzeit von rund zweieinhalb bis drei Jahren vom ersten Spatenstich bis zur Fertigstellung der Außenanlagen“, heißt es von der NGEG.
Fertighäuser aus Dänemark mit kurzer Bauzeit
„Wir beabsichtigen, soweit wie möglich mit vorgefertigten Elementen in Holzbauweise zu arbeiten. Insbesondere die Ferienhäuser können so fast vollständig vorgefertigt und innerhalb kürzester Zeit vor Ort aufgestellt werden. Das verkürzt die Bauzeit, sichert optimale Bauqualität und reduziert die (Lärm-) Belastungen für die Anwohner ganz erheblich“, so NGEG-Sprecher Arne Biederbeck.
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Fest steht, dass nur der Bereich bebaut werden soll, auf dem auch jetzt schon Gebäude stehen. Der Waldbestand soll erhalten bleiben, das Resortgelände soll weiterhin für die Öffentlichkeit zugänglich sein, und auch Anwohner sollen die dortigen Angebote wahrnehmen können. Die Bebauung soll nach neuesten energetischen Vorgaben geschehen und dementsprechend nachhaltig sein.
Ferienanlage soll weitgehend autofrei sein
„Beim Bau der Einheiten können wir auf unsere langjährige Erfahrung aus der Umsetzung einer Vielzahl von Feriendörfern und Resorts zurückgreifen“, sagt Florian Maas, Vorstand der Planet Gruppe. Das Mathilde-Emden-Haus bleibe als architektonischer Anker erhalten, werde umfassend renoviert und soll Gesundheits- und Wellness-Angebote für Resortgäste und Einwohner bieten. Ebenso bleibt die historische Trinkhalle erhalten und wird baulich aufgewertet.
Das 130 Millionen-Euro-Projekt soll – soweit das logistisch möglich ist - autofrei bleiben, Parkraum soll in einer Tiefgarage unter dem neuen Hotel und im Anfahrtsbereich des Resorts geschaffen werden. „Die geschaffenen Ferienhäuser und Ferienwohnungen sollen ausschließlich und nachhaltig touristisch genutzt werden und sind integraler Bestandteil des Naturresort-Konzeptes“, so Martin Weigel, Vorstand der GLC Glücksburg Consulting AG. Er hofft mit dem Resort, auch neue Zielgruppen für Cuxhaven und Sahlenburg zu gewinnen.
Nordsee: Ferienanlage soll für die Öffentlichkeit zugänglich bleiben
Die Lage am Wattenmeer, die Nähe zu Cuxhaven und das weitgehend naturbelassene Grundstück mit dem alten Baumbestand seien beste Voraussetzungen für ein in die Natur behutsam integriertes Urlaubsresort. „Öffentliche Wege durch das Resort machen diesen besonderen Ort für alle Sahlenburger zugänglich, Gastronomie, Wellness, Schwimmbad und Veranstaltungsräume schaffen dabei ein Angebot nicht nur für Touristen sondern auch für alle Bewohner und Bewohnerinnen Sahlenburgs und Cuxhavens“, so NGEG-Sprecher Arne Biederbeck.
Im vergangenen August startete das Investorenauswahlverfahren für den Verkauf des Klinik-Areal des Helios Seehospitals in Sahlenburg. Rund acht Monate später wurde das Verfahren abgeschlossen, und die Jury wählte ohne Gegenstimmen für das Areal in Sahlenburg das Konsortium aus NGEG, Planet Gruppe und Glücksburg Consulting.