Lüneburg. Das Graben in Adendorf bei Lüneburg wird länger dauern als gedacht. Spezialisten entdeckten neue Spuren im Haus des Göhrde-Mörders.

Es ist eine der spektakulärsten Mordserien, die Deutschland je erschüttert haben. Und nach Jahrzehnten ist der mutmaßliche Serienmörder gefunden. Doch die Lüneburger Polizei sucht auf dem Grundstück und im Haus von Kurt-Werner Wichmann weiter nach Spuren und Gegenständen. Er gilt als der Göhrde-Mörder. Wichmann, inzwischen tot, soll die Schwester des ehemaligen Hamburger LKA-Chefs Wolfgang Sielaff, Birgit Meier, ermordet haben und für zwei Doppelmorde in der Göhrde verantwortlich sein. Möglicherweise gibt es weitere Opfer.

Ein Geheimzimmer
Ein Geheimzimmer © Polizei Lüneburg

Die Polizei veröffentlichte am Donnerstag neue Bilder aus der Garage, einem Geheimzimmer und vom Hang, den sie abtragen ließ. Hier wühlen im wahrsten Sinne des Wortes die Tatortgruppe des BKA mit Kriminaltechnikern aus Buchholz und Soltau nach Spuren. Unter dem bereits abgetragenen Hang fand man den Ford Probe.

Verscharrte Leiche nach 28 Jahren gefunden

Wie die Polizei am Donnerstag erklärte, werde man länger als bis zum angepeilten 13. April suchen. "Im Rahmen der Suchmaßnahmen konnten bereits einige Gegenstände aufgefunden werden. Diese werden bewertet und anschließend dem Landeskriminalamt in Hannover zugesandt", so die Ermittler.

Göhrde-Morde: Durchsuchung und Grabung der Polizei Lüneburg am Haus dem mutmaßlichen Mörders
Göhrde-Morde: Durchsuchung und Grabung der Polizei Lüneburg am Haus dem mutmaßlichen Mörders © Polizei Lüneburg

Die Leiche von Birgit Meier hatte Ex-Polizist Sielaff auf dem Gelände vermutet. Hier war sie auch im vergangenen Oktober entdeckt worden. Meier war 1989 verschwunden, sie wurde erschossen. Der Täter hatte sie in der Garage verscharrt. Die Polizei hält es für denkbar, dass der frühere Friedhofsgärtner Wichmann für 24 Morde in Frage kommt. Er hatte sich 1993 in Untersuchungshaft erhängt. Die Frage ist, ob es noch Komplizen gibt.