Hamburg/Lüneburg. Obduktionsergebnis legt den Schluss nahe, dass Birgit Meier erschossen wurde. Ehemaliger LKA-Chef Sielaff hatte Leichnam gefunden.

Das Obduktionsergebnis liegt vor: Birgit Meier, die Schwester des ehemaligen Hamburger LKA-Chefs Wolfgang Sielaff, ist wahrscheinlich erschossen worden. „Eine zweifelsfreie Feststellung der Todesursache ist aufgrund des Zustands der sterblichen Überreste nicht möglich“, heißt es in einer am Freitag veröffentlichten Pressemitteilung von Staatsanwaltschaft und Polizei in Lüneburg.

Wolfgang Sielaff klärte das Schicksal seiner Schwester
Wolfgang Sielaff klärte das Schicksal seiner Schwester © dpa

Sielaff hatte den Leichnam seiner Schwester im 2017, 28 Jahre nach dem spurlosen Verschwinden der damals 41-Jährigen, in Adendorf bei Lüneburg entdeckt. Er war auf dem Grundstück von Kurt-Werner Wichmann vergraben. Wichmann ist nach neuen Erkenntnissen auch für zwei 1989 verübte Doppelmorde im Waldgebiet Göhrde verantwortlich. Er war 1993 von der Polizei gefasst worden und hatte sich kurz darauf im Gefängnis erhängt, ohne vernommen worden zu sein.

Wichmann steht im Verdacht, ein Serienmörder zu sein

Wichmann steht nun – wie bereits berichtet – im Verdacht, weitere Morde begangen zu haben. Der Lüneburger Polizeipräsident Robert Kruse sagte am Freitag: „Aufgrund des bisherigen Ermittlungsstandes müssen wir von der Möglichkeit einer Vielzahl von Taten in Deutschland und vielleicht auch darüber hinaus ausgehen. Wir müssen daher sicherstellen, dass alle in Frage kommenden Dienststellen eine gründliche Prüfung ihrer Altfälle vornehmen können.“

Im Zusammenhang mit der skelettierten Leiche von Birgit Meier habe die Polizei neues Spurenmaterial sichern können. Die Auswertung der Spuren dauere noch an. „Sobald eine abschließende Bewertung möglich ist, werden Staatsanwaltschaft und Polizeidirektion Lüneburg die Medien über die Ermittlungsergebnisse in Kenntnis setzen“, heißt es in der Pressemitteilung.

Der Verdächtige war schon früh straffällig geworden

Wichmann, geboren 1949, war schon früh straffällig geworden. 1970 hatte er eine Anhalterin vergewaltigt und anschließend versucht, die zu töten. Auch bei den Göhrde-Doppelmorden hatte er die Frauen missbraucht, bevor er sie getötet hatte. Vermutlich wurden beide erschossen. Kriminalisten gehen davon aus, dass die beiden männlichen Göhrde-Opfer nur sterben mussten, damit Wichmann sich an den Frauen vergehen konnte. Insofern dürfte die Polizei nun hauptsächlich ungeklärte Frauenmorde untersuchen.