Hannover. Naturschützer vermuten, dass der Klimawandel dafür sorgt, dass immer mehr Störche den Winter in Deutschland verbringen.
Das Winterwetter mit Schnee und Eis der vergangenen Wochen hat den Störchen nicht geschadet. „Die Kälte ist kein Problem, nur die Nahrungssuche kann dann problematisch sein“, sagte Wilfried Glauch von der Landesarbeitsgruppe Weißstorchschutz des Naturschutzbundes Nabu in Niedersachsen/Bremen.
Statt in den Süden zu ziehen, waren in diesem Winter mehr Störche als je zuvor in Niedersachsen geblieben. Insgesamt 78 Winterstörche hatten die Betreuer vom Nabu gezählt. Im Vorjahr seien es nur 48 gewesen, hieß es Mitte Januar. Hauptursache sei vermutlich der Klimawandel, der für sehr milde Winter sorge. Seit Januar werden auch zunehmend Rückkehrer gesichtet. „Immer mehr Störche kommen zurück“, sagte Glauch.
Eine große Gefahr könnte ein langer kalter Winter vor allem für Eisvögel sein. Wenn Bäche, Flüsse und Seen zufrieren, sind sie von ihrer Nahrung abgeschnitten. „Sie brauchen offene Gewässer, um die Fische zu fangen“, erklärte Glauch. Ein harter Winter könne zunächst das Aus für den Großteil der Population bedeuten. „Das versuchen die Vögel dann durch Mehrfachbruten wieder wettzumachen“, sagte Glauch.