Bremen/Wolfsburg. Chaos und Randale am Hauptbahnhof in Hannover: 128 Menschen in Gewahrsam, die jüngsten Krawallmacher waren die schlimmsten.

Schwere Krawalle in der Fußball-Bundesliga: Auf Schalke gab es Randale und Verletzte beim Spiel gegen den FC Bayern München, in weiteren Stadien kam es zu Fan-Aufruhr. Bei Fan-Ausschreitungen von Anhängern des SV Werder Bremen sind am Sonnabend 128 Personen in Gewahrsam genommen worden. Unter ihnen waren fünf Frauen und zwei Minderjährige (16 und 17 Jahre). "Gegen alle Beteiligten wird nun wegen Landfriedensbruchs ermittelt", teilte die Bundespolizei Hannover mit.

Ausgerechnet die beiden Minderjährigen sowie ein Bremer (27) sehen sich nun Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung ausgesetzt. Die Randale hatte bei der Anreise der Bremer Richtung Wolfsburg schon im Zug vor Hannover begonnen. Laut Polizei verweigerten Fans im Regionalzug die Fahrkartenkontrolle und bedrängten die Zugbegleiterin. Unter ihnen, das wurde im Hauptbahnhof Hannover klar, waren offenbar zehn "Gewalttäter Sport". 51 Fans hatten keine Fahrkarte.

Weitere Fans behinderten die Züge Richtung Wolfsburg. Sie hätten sich mit den von der Polizei kontrollierten Fans solidarisiert, so die Polizei, und sich vermummt. Sie hätten Notbremsen gezogen, Türen blockiert und eine Scheibe eingeschlagen. Außerdem seien Flaschen auf unbeteiligte geworfen und Polizisten körperlich angegriffen worden. Die Landespolizei orderte die Bundesreserve, die mit Hubschraubern eingeflogenen werden musste.