Hamburg. Superman und Batman: Lasoggas T-Shirt war mehr als ein Gruß an Aubameyang. Vor dem Nord-Derby hofft ein HSV-Star auf seine Rückkehr.
Er ist der Dortmund-Experte, heißt es in der Einzelkritik des Hamburger Abendblatts über HSV-Stürmer Pierre-Michel Lasogga, von vielen nur "PML" genannt. Und für ihn gilt: Ein bisschen Spaß muss sein: Nach seinem verwandelten Elfmeter zum 1:0 (19. Minute), mit dem der Torjäger Lasogga den Grundstein zum 3:1-Erfolg über Borussia Dortmund gelegt hatte, lüftete er sein Trikot und ein Geheimnis: Als Gegenentwurf zu Pierre-Emerick Aubameyangs Vorliebe für Batman entblößte er unter seinem Trikot ein T-Shirt mit seinem Konterfei als Superman.
„Auf der anderen Seite war ja Batman“, begründete Lasogga seinen Scherz. „Es ist schön, dass der Fußball stattgefunden hat und wir den Leuten ein Lächeln ins Gesicht zaubern können“, ergänzte der 23-Jährige. Eine Gelbe Karte wie der Dortmunder Torjäger zuletzt, kassierte der Hamburger nicht: Er zog sein Trikot nicht aus. Die Aktion war wohlüberlegt, wie so manches, was der 8,5-Millionen-Euro-Einkauf des Vorjahres derzeit anstellt.
Trainer Bruno Labbadia formte aus dem von Verletzungen gebeutelten Angreifer einen fitten Teamplayer. Der bullige 1,89-Meter-Mann erzielte seine bislang sechs Saisontore so wuchtig, wie er in die Zweikämpfe geht.
„Es macht Spaß zuzusehen, wir haben mit einer unglaublichen Leidenschaft gespielt“, sagte Trainer Bruno Labbadia nach dem 3:1-Sieg. Zur Spaßtruppe gehört neben Lasogga vor allem der überragende Lewis Holtby. Er lachte schon auf dem Weg zu seinem Tor. Das war deutlich im Fernsehen zu sehen. Mit guten Vorlagen und seinem Treffer in Torjägermanier (41.) belebte Holtby den HSV, der sich mit 18 Punkten erheblich Luft nach unten verschafft hat. Wie Lasogga war er als viel zu hohe Investition abgestempelt – nun zahlen es beide mit Leistung zurück.
„Wir haben gekämpft, zusammengearbeitet, standen taktisch gut. Das war eine gute Reaktion nach den Spielen gegen Hannover und Darmstadt“, sagte Johan Djourou. Sie kämen Schritt für Schritt voran, müssten aber auf dem Boden bleiben. Der BVB hatte wenig dagegenzusetzen, Mats Hummels (55.) steuerte sogar unglücklich das 3:0 bei. Und das Gegentor von Aubameyang (86.) kam viel zu spät.
Im Nordderby am kommenden Sonnabend bei Werder Bremen wird ziemlich wahrscheinlich wieder Cléber für Abwehrspieler Emir Spahic zum Einsatz kommen. Der Serbe zog sich bereits nach 29 Minuten eine schwere Bänderdehnung im rechten Sprunggelenk zu und könnte einige Wochen ausfallen. Mittelfeldregisseur Aaron Hunt hofft nach seiner Oberschenkelverletzung, gegen seinen alten Verein wieder eine Option sein. „Wir werden das gewonnene Selbstvertrauen jetzt mit ins Nordderby nehmen und uns gut auf dieses besondere Spiel vorbereiten“, sagte Trainer Bruno Labbadia am Samstag im Volkspark nach dem Auslaufen.