Osterode . Schauspieler Til Schweiger hatte angekündigt, in Osterode eine „Vorzeigeunterkunft für Flüchtlinge“ errichten zu wollen.

Asbest und andere Gifte könnten den Umbau der ehemaligen Rommel-Kaserne in Osterode zu einer Flüchtlingsunterkunft nach Informationen des NDR erheblich erschweren und verteuern.

Wie in vielen anderen Bundeswehrgebäuden aus den 1960er Jahren fänden sich auch in der Rommel-Kaserne Giftstoffe wie Asbest, Glaswolle und das krebserregende PCB in den Gemäuern, heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht von NDR Info. Fundstellen seien Fußböden und Isolierungen an Dächern sowie Wänden. Der Landkreis Osterode sagte auf Anfrage, dass viele Räume innerhalb der Kaserne deshalb im Moment nicht für einen Daueraufenthalt geeignet seien.

Den NDR-Informationen zufolge könnten die Kosten für eine Umwandlung der ehemaligen Kaserne auf eine bis zu zweistellige Millionensumme ansteigen. Dagegen habe der Eigentümer der Immobilie, die Firma Princess of Finkenwerder, in einem dem NDR vorliegenden Business-Plan bislang lediglich 1,5 Millionen Euro Kosten veranschlagt. Möglichen Investoren verspricht das Unternehmen dafür immense Gewinne. In nur fünf Jahren könne die eingesetzte Summe verdoppelt werden.

Die Kaserne hatte zuletzt bundesweite Bekanntheit erlang, nachdem der Schauspieler Til Schweiger angekündigt hatte, in Osterode eine „Vorzeigeunterkunft für Flüchtlinge“ errichten zu wollen. Infolge der nicht absehbar lösbaren Probleme bei der Errichtung - das Land hat noch immer keinen Mietvertrag abgeschlossen - hatte Schweiger von den Plänen Abstand genommen und will sich nun zunächst über eine Stiftung im Erstaufnahmelager in Osnabrück engagieren.