Nach Niedersachsen sehen auch Bayern und Thüringen die Hamburger Initiative zur Neuregelung der Maklercourtage kritisch. Höhere Mieten befürchtet.
Hamburg/Hannover. Das niedersächsische Justizministerium hat die Initiative zur Neuregelung der Maklergebühren kritisiert. Es dürfe keinen Zwang geben, die Gebühren für den Makler ausschließlich dem Vermieter in Rechnung zu stellen, sagte ein Ministeriumssprecher am Mittwoch in Hannover. In dem Fall bestünde die Gefahr, dass die Kosten einfach auf die Miete umgeschlagen würden.
Einer Hamburger Initiative zufolge sollen künftig die Vermieter und nicht mehr die Mieter die Maklerkosten zahlen. Die Hansestadt will den Vorschlag nach eigenen Angaben voraussichtlich im ersten Quartal 2013 in den Bundesrat einbringen. Mehrere Länder stehen der Initiative laut „Bild“ aufgeschlossen gegenüber.
Bayern sieht den Hamburger Vorstoß zur Neuregelung der Maklergebühren skeptisch. „Eine solche Regelung ist gut gemeint, aber sie lässt sich leicht umgehen“, sagte Justizministerin Beate Merk (CSU) am Mittwoch in München. Es werde schwierig sein, zu klären, wer einen Makler zuerst beauftragt habe und zahlen müsse, ergänzte ein Ministeriumssprecher. Wegen dieser „Unschärfen“ habe man Zweifel an der Tauglichkeit des Vorstoßes. Bisher darf die Maklergebühr maximal zwei Monatskaltmieten plus Umsatzsteuer betragen. Wer sie zahlen muss, ist nicht geregelt.
Auch Thüringens Bauministerium steht Hamburgs Initiative zur Neuregelung der Maklergebühren kritisch gegenüber. „Die bisherige Praxis hat sich im Großen und Ganzen bewährt“, sagte ein Sprecher des Ministeriums am Mittwoch. Daher werde keine Notwendigkeit für Nachbesserungen gesehen. Egal wie sich die Debatte aber entwickle, die Maklergebühren dürften nicht indirekt zu einer Erhöhung der Mietkosten führen.