Laut Insolvenzverwalter ist die größte deutsche Versandapotheke Sanicare zahlungsunfähig. Nun werde nach einem Investor gesucht.

Bad Laer. Die nach eigenen Angaben größte deutsche Versandapotheke Sanicare ist dem vorläufigen Insolvenzverwalter zufolge zahlungsunfähig. Nach dem Tod des Chefs der Sanicare-Gruppe Anfang des Monats habe dessen Familie einen Nachlassinsolvenzantrag gestellt, teilte der vorläufige Insolvenzverwalter Ralph Bünning von der Anwaltsgesellschaft Schultze & Braun am Mittwochabend mit. Der Geschäftsbetrieb werde aufrechterhalten, es werde ein Investor gesucht. Von der Insolvenz betroffen seien die Versandapotheke sowie drei niedergelassene Sanicare-Apotheken am Firmensitz in Bad Laer (Kreis Osnabrück) sowie in Versmold und Bielefeld. Zuvor hatte der Branchendienst „Apotheke adhoc“ darüber berichtet.

Die Löhne der 342 Mitarbeiter der Versandapotheke sind laut vorläufigem Insolvenzverwalter über das Insolvenzgeld bis Ende November gesichert. Andere Teile der Sanicare-Gruppe, die insgesamt mehr als 800 Beschäftigten hat, seien nicht berührt. Bestellungen über den Online-Shop seien weiterhin möglich und würden ausgeliefert.

Mit der Nachlassinsolvenz erreichen die Erben den Angaben zufolge, dass sie nicht für Schulden des verstorbenen Firmenchefs haften müssen.