Aygül Özkan spricht sich gegen den neuen Bluttest für Schwangere aus. Man solle ungeborene Kinder nicht “defizitorientiert“ betrachten.

Hannover. Niedersachsens Gesundheitsministerin Aygül Özkan (CDU) lehnt den neuen Bluttest für Schwangere auf ein Down-Syndrom für ihr ungeborenes Kind ab. "Den Einstieg in solche Testverfahren betrachte ich mit großer Sorge“, sagte Özkan der "Neuen Presse“ in Hannover (Montag). "Wohin soll das führen? Ich warne davor, ungeborene Kinder nur defizitorientiert zu betrachten“, betonte die Ministerin.

+++ Ein Bluttest bei Schwangeren auf Trisomie 21+++

Das Konstanzer Unternehmen LifeCodexx hatte vor kurzem angekündigt, noch im Juli einen entsprechenden Schnelltest auf den Markt bringen zu wollen. Das Down-Syndrom (Trisomie 21) beruht auf einem Chromosomen-Fehler. Es führt in der Regel zu geistigen Behinderungen und körperlichen Auffälligkeiten. Im Gegensatz zu anderen Untersuchungsverfahren genügt bei dem neuen Test allein das Blut der Mutter. Eine Fruchtwasseruntersuchung ist nicht nötig.

+++ Kommentar: Kein Kind ohne Risiko +++

+++ "Fahndung nach Kindern mit Behinderung" +++

Der Bundesbeauftragte für die Belange behinderter Menschen, Hubert Hüppe, hatte die Bundesländer zu einem Verbot des neuen Schwangerschafts-Bluttests aufgerufen. Er hält ihn für illegal.

(dpa)