Niedersachsens Sozialministerin kritisiert die Äußerungen des türkischen Ministerpräsidenten Erdogan zur Integration.

Hamburg. Niedersachsens Sozialministerin Aygül Özkan (CDU) hat Kritik an den Äußerungen des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan zur Integration der türkischen Migranten in Deutschland geübt. Zwar begrüßte Özkan, dass Erdogan „die Leistungen der türkischen Migranten in der Vergangenheit gelobt hat.“ Doch die CDU-Politikerin hob dem "Hamburger Abendblatt" gegenüber hervor: „Erdogan hat zu wenig deutlich gemacht, wie er sich eine gemeinsame deutsch-türkische Zukunft in Deutschland vorstellt.“ Der türkische Ministerpräsident sei zu wenig auf die Perspektiven von Deutschen und türkischen Migranten in Deutschland eingegangen.

Gleichzeitig würdigte die niedersächsische Sozialministerin anlässlich des Jubiläums zum Anwerbeabkommen von Gastarbeitern aus der Türkei die deutsch-türkische Geschichte als einen Erfolg. „Die Infrastruktur in vielen deutschen Städten würde heute ohne Migranten stillstehen – türkischstämmige Menschen tragen wichtige Funktionen im öffentlichen Dienst, wie beispielsweise bei der Polizei“, sagte Özkan. Sie hoffe, dass es „keine 50 Jahre mehr brauche, bis sich Migranten in Deutschland nicht mehr für ihre Herkunft oder ihre Hautfarbe rechtfertigen müssen“. Özkan kritisierte im "Abendblatt": „Noch immer gibt es eine Diskriminierung von Migranten auf dem Arbeitsmarkt.“