Sozialdemokraten in Hamburg beschließen Nominierung Aydan Özoguz' für das Amt einer stellvertretenden Bundesparteivorsitzenden.

Berlin. Der Hamburger SPD-Landesvorstand hat am Dienstagabend auf einer außerordentlichen Sitzung die Nominierung der Bundestagsabgeordneten Aydan Özoguz für das Amt einer stellvertretenden Bundesparteivorsitzenden einstimmig beschlossen. Das teilte der Landesverband der Partei nach der Sitzung mit.

Aus SPD-Kreisen war bereits verlautet, dass die 44-jährige Özoguz klare Favoritin für den Posten als weitere Stellvertreterin von Parteichef Sigmar Gabriel sei. Mit Bürgermeister und Landeschef Olaf Scholz wäre Özoguz bei erfolgreicher Kandidatur die zweite stellvertretende Parteivorsitzende aus Hamburg.

Gewählt wird die engste SPD-Spitze auf dem Parteitag Anfang Dezember in Berlin. Dabei stellen sich neben Gabriel seine bisherigen vier Stellvertreter Hannelore Kraft, Manuela Schwesig, Olaf Scholz und Klaus Wowereit zur Wiederwahl.

Nach dem Willen der Parteiführung soll im neuen Parteivorstand eine Migrantenquote von 15 Prozent per Selbstverpflichtung eingeführt werden. Dies hat zur Folge, dass ein fünfter Stellvertreterposten für einen Politiker oder eine Politikerin mit ausländischen Wurzeln reserviert wird.

Die 1967 als Kind türkischer Kaufleute in der Finkenau bei Hamburg geborene Özoguz hat seit 1989 die deutsche Staatsbürgerschaft. Die langjährige wissenschaftliche Mitarbeiterin der Körber-Stiftung ist mit dem Hamburger Innensenator Michael Neumann (SPD) verheiratet und hat eine Tochter. Sie ist seit 2009 Mitglied des Bundestages und Integrationsbeauftragte der SPD-Fraktion. (abendblatt.de/dpa)