Wiederholt hatten Züge der Bahn den Hauptbahnhof Wolfsburg ignoriert. Jetzt macht der örtliche VfL den Zugstopp mit Freikarten schmackhaft.

Wolfsburg. Wolfsburg wehrt sich: Mehrmals wurde der Hauptbahnhof der VW-Stadt in jüngster Vergangenheit von Zügen der Bahn als regulärer Haltepunkt ignoriert. Jetzt will das sportliche Aushängeschild der Stadt die niedersächsische Kommune wieder tiefer im Bewusstsein der Lokführer verankern. Mit einer Bonuskarte plant Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg, Zugführer für den fahrplanmäßigen Stopp in Wolfsburg zu belohnen. Jeder Halt soll auf der eigens angefertigten Karte mit einem entsprechenden Stempel dokumentiert werden.

"Wer neunmal planmäßig in Wolfsburg hält, wird zu einem Bundesliga-Heimspiel in die Volkswagen Arena eingeladen. Dafür müssen die Lokführer nur ihre VfL-Bonuskarte ausfüllen“, zitiert die "Wolfsburger Allgemeine Zeitung" (WAZ) VfL-Sprecher Gerd Voss.

In der offiziellen VfL-Mitteilung zur Aktion heißt es: "In der Hoffnung, dass Felix Magath und seine Mannschaft die Volkswagen-Arena wieder zu einer nahezu uneinnehmbaren Festung machen, werden sich die Lokführer nach einem Stadionbesuch wie die vielen tausend anderen Fans gerne an die Stadt und ihren VfL erinnern – und zukünftig vielleicht auch mit den Zügen einen Stopp einlegen, bei denen es laut Fahrplan keinen Halt in Wolfsburg gibt…“

Zuletzt hatte Ende Juli ein falscher Fahrplan zur ungestoppten Fahrt eines ICE durch Wolfsburg geführt. Rund 40 Fahrgäste des ICE 551 auf dem Weg von Köln nach Berli nkonnten erst in Stendal (Sachsen-Anhalt) bei einem außerplanmäßigen Halt den Zug verlassen. Ein ICE, aus Berlin kommend, hielt dann ebenfalls außerplanmäßig dort und nahm die Fahrgäste zurück nach Wolfsburg. Anfang Juli hatte es auch in Richtung Hamburg Probleme gegeben: Der Lokführer eines ICE aus München hielt nicht wie geplant in Celle. Damals mussten Fahrgäste, die in Celle aussteigen wollten, bis Uelzen mitfahren.