Bau von Windkrafträdern in Nord- und Ostsee: Unfälle von Arbeitern auf See nicht auszuschließen. Notfallzentrale soll Einsätze koordinieren.

Bremen. In Bremen sind am Donnerstag die Pläne für eine Notfallleitstelle für die Offshore-Windparks in Nord- und Ostsee vorgestellt worden. Sie übernimmt künftig die gesamte Alarmierung, Disposition und Organisation eines Unfalleinsatzes auf See – vom gequetschten Finger bis zum Sturz und Herzinfarkt.

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Die Leitstelle wird künftig von der noch zu gründenden Gesellschaft für Maritimes Notfallmanagement geführt. Sie soll eine Tochterfirma der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) werden. Partner ist bislang eine Gruppe von Unternehmen der Offshore-Branche, die die Kosten für die Notfallleitstelle tragen. Gelder der DGzRS, die ausschließlich von Spenden finanziert wird, würden nicht eingesetzt, betonte Kapitän Udo Helge Fox von der Geschäftsführung der DGzRS. Seenotschiffe werden bei Bedarf zur Unglücksstelle fahren.

Bis Ende 2013 soll die Leitstelle in neue Räume ins „European Offshore HSSE Center“ am Flughafen umziehen. Am Projekt beteiligt ist die WFB Wirtschaftsförderung Bremen sowie die Europa-Center AG. Bis zum Umzug läuft der Betrieb der Notfallzentrale über die Seenotleitung der DGzRS.

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Der Leiter des Havariekommandos in Cuxhaven, Hans-Werner Monsees, wertete die Einrichtung als Erfolg. „Die Zentralisierung der Unternehmensaufgaben in einer Notfallleitstelle ist ein erheblicher Qualitätsfortschritt. Mit der DGzRS haben die Offshore-Unternehmen den kompetenten Partner im maritimen Rettungswesen gewonnen.“ Er hoffe, dass sich noch weitere Unternehmen dieser Lösung anschließen.

Seit Beginn der Bauarbeiten der Offshore-Anlagen hat die DGzRS nach Angaben von Fox etwa 10 bis 20 Einsätze gefahren. Die DGzRS hat in Nord- und Ostsee auf 54 Stationen eine Rettungsflotte von 60 Schiffen, vom 7-Meter-Seenotrettungsboot bis zum 46-Meter-Seenotkreuzer.

(dpa)