Es bleibt kalt in den nächsten Tagen. Niedersachsens Landwirte bangen wegen des harten und trockenen Frosts um ihr Wintergetreide.
Hannover/Bremen. Die Landwirte in Niedersachsen bangen wegen des harten und zugleich trockenen Frosts um die Entwicklung ihres Wintergetreides. "Wenn es noch kälter wird, aber nicht der nötige Schnee fällt, kann das zum Problem werden“, sagte Werner Bosse vom Landesbauernverband am Montag in Hannover. Die milden Temperaturen der vergangenen Wochen hätten das Wachstum von Winterroggen und Wintergerste, aber auch beim Winterraps weit vorangetrieben. "Friert es ohne Schneeabdeckung und weht dazu starker Wind, drohen die Pflanzen zu vertrocknen“, erklärte Bosse.
Sogenannte Kaltfröste ohne ausreichende Feuchtigkeit machten einigen Kollegen Angst, sagte der Experte des niedersächsischen Landvolks: "Das kann ein großes Risiko sein.“ Derzeit gebe es zwar noch keine konkrete Gefahr.
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"Tagestemperaturen von minus drei oder minus vier Grad sind kein Thema. Wenn es so kalt bleibt oder noch kälter wird, brauchen die Pflanzen aber neuen Schnee. Und weil sie schon so stark gewachsen sind, sind sie auch anfälliger“, sagte Bosse. Meteorologen rechnen damit, dass das osteuropäische Kältehoch "Cooper“ im Lauf der Woche für einen weiteren Temperatursturz in Deutschland sorgt.
Warme Suppe und Handschuhe für Obdachlose
Bei der eisigen Kälte hält es zurzeit keiner lange draußen aus. Doch für Obdachlose gibt es in Bremen tagsüber nur wenige Anlaufstellen, wo sie mehrere Stunden im Warmen verbringen können. Die meisten Einrichtungen öffnen erst am frühen Abend, sagte am Montag Peter Orlowski von den Bremer "Suppenengeln“. Deshalb ist es umso wichtiger, etwas Wärmendes in den Bauch zu bekommen. Die "Suppenengel“ sind viermal in der Woche mit Fahrrädern in der Innenstadt unterwegs, um heiße Getränke und Suppe an Bedürftige zu verteilen. Bis zu 200 Portionen haben sie auf ihren Anhängern verstaut. Auch warme Handschuhe und dicke Jacken bringen sie mit.
Schneelandschaft und Sonne locken in den Harz
Winterliche Schneepracht und Sonnenschein laden unterdessen zu einer Wanderung auf den Brocken ein. „Hier in den nächsten Tagen hochzukommen, lohnt sich“, sagte Klaus Adler von der Wetterwarte auf dem Brocken am Montag auf dapd-Anfrage. „Es liegen 175 Zentimeter Schnee und sieht sehr schön aus.“ Der Meteorologe rät aber, sich warm anzuziehen. Bei einer Windstärke von 90 Stundenkilometern und leichtem Schneetreiben wurden am Montag minus elf Grad Lufttemperatur gemessen: gefühlte Minus 37 Grad. „Die Kälte geht durch Mark und Bein“, sagte Adler. In den kommenden Tagen werde es sogar noch kälter. Der Wind lasse aber nach. Auch fällt in dieser Woche laut Prognose kein neuer Schnee und es bleibt sonnig.
Tiere im Zoo freuen sich auf den Winter
Die Tiere im Zoo stört das kalte Wetter nicht. Teils ziehen sie sich ins warme Innengehege zurück, teils genießen sie aber auch den Winter, sagte am Montag die Sprecherin des Zoos Hannover, Simone Hagenmeyer. Sogar die eigentlich sehr kälteempfindlichen Elefanten trauen sich kurzfristig nach draußen. "Sie kommen heraus, wenn es irgend geht“, berichtete sie. Zum Schutz werden die hochempfindlichen Ohren vorher mit Babyöl eingeschmiert. Anschließend führen sie die Pfleger kurz im Gehege herum. Vor allem die kleinen Elefanten freuen sich auf Schnee. "Sie sind dann wie kleine Kinder, ganz niedlich“, sagte Hagenmeyer. (dpa/dapd)