Wentorf. CDU-Politikerin und Mutter lässt in Wentorf die Jüngsten mitplanen. Die entstandenen Ergebnisse verblüffen aus einem Grund.

Seit Jahren ist in Wentorf bekannt, dass eine Reihe der Spielplätze in einem maroden Zustand sind. Eltern beschweren sich über teils defekte Geräte und fehlende Schattenplätze. Die Politik möchte handeln und die Spielplätze endlich auf Vordermann bringen.

Doch es fehle schlichtweg an Personal, das auf Verwaltungsseite das Thema angehen kann. „Wir überlegen, wie wir das jetzt zeitnah lösen können“, sagt Kathrin Schöning, Wentorfs Bürgermeisterin. Eine externe Begleitung zur Umsetzung wird jetzt in Erwägung gezogen. Das Geld für Umbau und Neugestaltung sind bereits im Haushalt eingestellt.

Marode Spielplätze – Eltern beschweren sich, doch Verwaltung fehlt das Personal

Um die Umsetzung kind- und elterngerecht auf den Weg zu bringen, hat die Wentorferin Manuela Kamin (CDU) das Thema jetzt von einer anderen Seite betrachtet.

Sie startete im April eine Zukunftswerkstatt. „Mich berührt der Zustand der Spielplätze persönlich“, sagt die 44 Jahre alte Mutter dreier Kindern im Alter von vier, fünf und neun Jahren. Der Blick nach Dänemark hat sie zudem inspiriert. Dort würden Projekte dieser Art durchdacht und pädagogisch wertvoll realisiert. Die Dänen seien für ihre besondere Gestaltung von Spielplätzen bekannt. „Ich habe immer wieder von Freunden die Klagen über den Zustand der Spielplätze gehört“, sagt Kamin.

Mit der Zukunftswerkstatt sammelte sie in einer ersten von drei Phasen zuerst alle Kritikpunkte. Die entstandene Mängelliste ist lang. Die eigene Fraktion unterstützte sie sofort. „Wir fanden die Idee, die Kinder zu Wort kommen zu lassen, sehr spannend“, sagt Heiko Faasch, CDU-Fraktionsvorsitzender.

Kinder wünschen sich für ihren Traumspielplatz eine Ruheecke

In der zweiten Phase hat Manuela Kamin Kinder im Alter von drei bis zehn Jahren eingeladen, den Spielplatz ihrer Träume in einem Modell zu realisieren. Rund 50 Kinder haben sich beteiligt. Die Bedingung war: Alles ist möglich. „Die Kinder sollten ohne Grenzen denken“, sagt sie. Umso erstaunter war sie von den Ergebnissen. „Die Ansprüche der Kinder waren gering“, berichtet die Gesundheitswissenschaftlerin.

Der größte Wunsch aller Kinder war eine Ruheecke, aber auch ein Trampolin, Spielhäuser und Klettermöglichkeiten solle der Spielplatz ihrer Träume haben. Die Eltern wünschen sich einen Spielplatz mit Geräten für größere und kleiner Kinder zugleich. Die Entwürfe wurden im Rathaus gezeigt.

Nach den Sommerferien soll es mit dem Projekt Spielplatz weitergehen. „Ich würde befürworten, dass wir eine Planungsgruppe bilden“, so der Wunsch von Manuela Kamin. In Phase drei geht es dann an die Umsetzung.