Wentorf. Die Baukosten liegen bei rund 3,4 Millionen Euro. Drei Krippen- und zwei Elementargruppen sollen Am Sachsenring entstehen.

„Das wird wohl vorerst der letzte Kita-Neubau in Wentorf sein“, sagt der Gemeindejugendpfleger Mario Kramer. Die Gemeinde schafft Platz für fünf Betreuungsgruppen neben der TSG Kita Sportini am Sachsenring 8 a und reagiert damit auf den Kitaplatzmangel. Gerade im Krippenbereich ist der Bedarf groß. Aktuell stehen für August 72 Kinder auf der Warteliste.

Der Aufstellungsbeschluss ist in der Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses am Montag gefallen. Planungskosten sind für 2021 mit 200.000 Euro veranschlagt. Erste Zeichnungen des winkelförmigen und ebenerdigen Baus mit einer Nutzfläche von 960 Quadratmetern sind bereits durch den Architekten des Rathauses angefertigt worden. Ein Planungsbüro wird noch beauftragt.

In Wentorf entsteht eine neue Kita - Aufstellungsbeschluss gefallen

Für den Bau, der 2022 starten soll, sind 3,4 Millionen Euro im Haushalt verankert. „Plan ist, dass das Gebäude im November 2022 fertig ist. Ich hoffe, dass der Träger im November oder im Dezember Mitarbeiter gewonnen hat, und wir im Januar 2023 die ersten Kinder aufnehmen können“, so Kramer.

Die Betriebskosten werden voraussichtlich jährlich bei 890.000 Euro ohne Mietzins liegen – gut 90 Prozent davon Personalkosten. „50 Prozent trägt die Gemeinde, 17 Prozent kommen aus Elterngebühren. Den Rest zahlen Land und Kreis“, erklärt der Jugendbeauftragte.

Zwei Bewerber haben sich für die Kita-Trägerschaft beworben

Wer die Trägerschaft übernimmt, ist noch nicht geklärt. Im Mai soll der Kandidat im Bürgerausschuss vorgestellt werden. „Es gibt zwei Bewerber, die auch Kitas in Wentorf betreiben“, erklärt Mario Kramer. In der Gemeinde gibt es acht Kitas von sieben Trägern mit 118 Krippenplätzen und 425 Elementarplätzen. Zusätzlich sind in der Gemeinde vier Tagesmütter gemeldet.

Die neue Kita soll mit drei Krippen- und zwei Elementargruppen starten. Der Bedarf im Elementarbereich wäre dann voraussichtlich gedeckt. Bei den Ein- bis Zweijährigen, also den Krippenkindern, würden nach aktuellem Stand auch mit der neuen Kita noch vier Gruppen fehlen.

Gemeind hat aktuell keine geeigneten Flächen mehr für Neubauten

Schon jetzt sind deshalb Kinder aus Wentorf in Hamburg und Umgebung untergebracht. Das wird auch künftig nötig sein. „Aber auf lange Sicht wird wegen der demografischen Entwicklungen der Bedarf an Krippenplätzen sinken“, prognostiziert Kramer.

Derzeit kann die Gemeinde ohnehin keine geeigneten Flächen für Neubauten vorweisen. Ursprünglich sollte der neue Standort Sachsenring Erweiterungspotenzial für zwei bis drei Gruppen bieten. Dies sei laut Verwaltung nicht möglich, die Flächenkapazität gebe das nicht her. Aufstockungen von Bestandskitas gestalten sich schwierig, weiß Kramer. Auch wenn dies baulich möglich wäre, fehle oft ein ausreichend bemessenes Außenareal.

Wäldchen am Sachsenwaldring: Möglichst viele Bäume erhalten

Pro Kind muss eine Außenfläche von 10 Quadratmetern vorgehalten werden. Am Sachsenring sind das 700 Quadratmeter für 70 Kinder. An der Danziger Straße fehlt der Platz. Im Rahmen eines Nachverdichtungsprojektes der Wohnungsbaugesellschaft Rebien sollte dort auch eine neue Kita entstehen. Stattdessen wird an dieser Stelle nun ein weiteres Wohnhaus errichtet.

Apropos Außenareal: Im Planungs- und Umweltausschuss ging es auch um das Wäldchen am Sachsenring. Der SPD war es wichtig, eine „deutlich über 100 Jahre alte Buche“ zu erhalten, erklärte Klaus Derndinger. Dies sollte im B-Plan explizit aufgenommen werden. Bürgermeister Dirk Petersen sagte dazu: „Während der Begehung haben wir den Baum in den Blick genommen. Ich gehe davon aus, dass er stehen bleibt.“ Auch der Jugendbeauftragte erklärt: „Es sollen möglichst viele Bäume erhalten werden.“ Die Bäume stünden zwar nicht unter Schutz, sie seien jedoch ein Bestandteil des Spielplatzes und sorgten für Beschattung. Man überlege auch, einen Seilgarten zwischen den Bäumen zu installieren.

Geklärt werden muss auch noch die Parksituation. Die vorgesehene Fläche auf der gegenüberliegenden Straßenseite ist noch als Gemeinbedarfsfläche für Stellplätze einer Sporthalle ausgewiesen und müsste überplant werden. Außerdem befindet sich die Fläche aktuell nicht im Eigentum der Gemeinde.