Wentorf. Sanierung am Sandweg würde Millionen kosten. Zudem ist unklar, was bei einer Aushebung gefunden werden würde. Baurecht liegt aber vor.
Heute wächst Gras über die Sache, aber in den 1950er- und 1960er-Jahren wurde am Sandweg jede Menge Müll abgeladen. Zeitzeugen berichten, dass dabei ganze Lkw und wohl auch giftiger Müll aus einem ehemaligen Lazarett in der einstigen Kiesgrube verschwanden, die schließlich verfüllt wurde.
Da in den Wentorfer Gremien schon lange über eine Bebauung des gemeindeeigenen Grundstücks Sandweg 23 a-c debattiert wird, die Unbedenklichkeit des Baugrunds jedoch unklar scheint, hatte die SPD-Fraktion einen Antrag eingebracht: Die Verwaltung solle prüfen, ob die Bundeswehr nicht in Verantwortung genommen werden könne. Die Sozialdemokraten verwiesen auf das Altlastenprogramm des Bundesministeriums für Verteidigung, das zur Untersuchung und gegebenenfalls Sanierung von durch die Bundeswehr genutzten Liegenschaften dient.
Am Sandweg in Wentorf wurde oft illegaler Müll abgeladen
Wie Bürgermeister Dirk Petersen im Gespräch mit unserer Zeitung erklärt, komme dies am Sandweg nicht infrage. Die Verwaltung habe sich mit dem Grundbuchamt in Verbindung gesetzt. Das Ergebnis: „Wir können niemanden dingfest machen, der dort Müll illegal entsorgt hat. Und die Bundeswehr war nie Eigentümer der Fläche“, sagt Petersen. „Es gibt nur Gerüchte, Hörensagen.“
Eine Ausräumung des Grundstücks würde indes mehrere Millionen Euro kosten. „Allein der Transport. Und dann wissen wir nicht, was bei der Aushebung gefunden wird.“ Zudem reiche der abgelagerte Müll bis tief unter die Erde, entsprechend umfänglich müsste ausgehoben werden. Petersen zweifelt in diesem Fall die Standsicherheit umliegender Häuser an. Trotz allem: „Wenn die Politik hier bauen will, können wir das machen. Baurecht liegt vor“, sagt Dirk Petersen.
Er will den Gemeindevertretern in der Sitzung am morgigen Donnerstag um 19 Uhr berichten.