Ratzeburg. Martin Turowski holt immer wieder Stars „zum Anfassen“ in sein Open-Air-Kino. Zum Ende dieser Saison gibt es zudem eine Weltpremiere.
Wenn sich am 1. September die Sitzgelegenheiten vor der Leinwand des Norddeutschen Freiluftkinos im Kurpark Ratzeburg füllen, dann wird Hinnerk Schönemann auch dabei sein. Der Hauptdarsteller der Reihe Nord bei Nordwest hat seinen Besuch schon fest zugesagt – vielleicht kommen auch noch Kollegen hinzu. „Hinnerk Schönemann hat es beim vergangenen Mal so gut gefallen, dass er einfach wiederkommen wollte“, sagt Kinochef Martin Turowski. Schönemann hatte da die erste Folge Open Air besucht, bei der er Regie geführt hat. Nun wird seine zweite Nord-bei-Nordwest-Regiearbeit gezeigt: „Der doppelte Lothar“. Und das weit vor dem geplanten Sendetermin im Fernsehen am 11. Januar 2024 um 20.15 Uhr im Ersten.
Es ist nicht die einzige Premiere und nicht die einzige Prominenz, die Martin Turowski seinem Publikum bieten kann. So flimmert als nächstes am 23. August im Kurpark Ratzeburg „Einfach mal was Schönes“ über die elf Meter breite, aufblasbare Leinwand – Schauspielerin und Regisseurin Karoline Herfurth hat ihr Kommen zugesagt, will sich Zeit nehmen für Selfies und Autogramme.
„Einfach mal was Schönes“ dreht sich um die Radiomoderatorin Karla (Karoline Herfurth), die sich kurz vor ihrem 40. Geburtstag entscheidet, allein ein Kind zu bekommen. Das trifft nicht überall auf Verständnis. Und dann verliebt sie sich auch noch in den viel zu jungen Ole (Aaron Altaras): Das Chaos ist perfekt.
Das Norddeutsche Freiluftkino bietet Stars und Premieren
Dass Stars, Premieren und Norddeutsches Freiluftkino gut zusammenpassen, hat sich schon vor Jahren gezeigt. Denn angefangen hatte das 2018 mit einem Tatort, erzählt Martin Turowski. „Borowski und das Haus der Geister“ spielt zu großen Teilen im Herrenhaus in Niendorf an der Stecknitz im Kreis Herzogtum Lauenburg. Was lag da näher, als diesen Tatort auch dort erstmals zu zeigen?
So feierte er im Norddeutschen Freiluftkino am 11. August vor dem Herrenhaus Premiere, bevor er am 2. September im Ersten das erste Mal ausgestrahlt wurde. Und Kommissar Klaus Borowski war leibhaftig dabei – Schauspieler Axel Milberg besuchte die Freiluft-Premiere. Genau 1005 Menschen haben das Freiluftkino damals besucht – Martin Turowski erinnert sich mit einer Begeisterung, als wäre es gestern gewesen.
Nord bei Nordwest wurde teilweise in Vierlanden gedreht
Die Pandemie stoppte so einiges. Doch die guten Kontakte von Martin Turowski zu den Machern beliebter Krimis und Filme sind geblieben. So schaffte es in diesem Jahr schon der Kinofilm Rehragout-Rendevouz von Ed Herzog nach einem Buch Rita Falk mit Stars wie Sebastian Bezzel und Lisa Maria Potthoff als Norddeutschlandpremiere auf Turowskis Leinwand. Und nun also die Weltpremiere mit Nord bei Nordwest und dem doppelten Lothar – ein Film von ARD Degeto und NDR.
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Die Folge wird in Ratzeburg zwischen Burgtheater und der ehemaligen Realschule gezeigt. Sie spielt in Schwanitz – einem fiktiven Ort, der sich aus mehreren Drehorten zusammensetzt. Teile wurden in Vierlanden und Reinbek gedreht. So steht das Haus, das später in Travemünde zu verorten sein wird, tatsächlich in Reinbek, die Polizeidienststelle, in der Hauke Jacobs (Hinnerk Schönemann) und Hannah Wagner (Jana Klinge) ihr Büro haben, in Altengamme. Die Tierarztpraxis von Jule Christiansen (Marleen Lohse) befindet sich in Neuengamme – in einer echten, mittlerweile ehemaligen Tierarztpraxis.
Der doppelte Lothar – ein spannender Film am 1. September
Die neue Folge dreht sich um Lothar Müller, der in Travemünde tot aufgefunden wird – ermordet. Schnell stellt sich heraus, dass der Handelsvertreter ein Doppelleben führte. Seine Frau (Johanna Christine Gehlen) und seine Tochter Anna (Johanna Götting) müssen in Schwanitz erfahren, dass ihr Lothar auch Familienvater in Travemünde war, wo er mit Lisa (Marie Hacke) und Sohn Finn (Karl von Klot) lebte. Der doppelte Lothar eben. Und dann wird auch noch Finn entführt. Eine komplexe, spannende Handlung, in der auch Tierärztin Jule und Mehmet Ösker (gespielt von Cem Ali Gültekin) tätig werden. Und schließlich ist Reimar Vogt (Peter Prager) wieder dabei, der Vater der ermordeten Schwanitzer Polizistin Lona.
Die Vorführungen des Norddeutschen Freiluftkinos starten bei Einbruch der Dämmerung gegen 20.30 Uhr im August, vermutlich etwas eher um 20.15 Uhr am 1. September. Karten (10.50 Euro) gibt es unter www.freiluftkino.de und an der Abendkasse. Sitzgelegenheiten bringen die Besucher selbst mit. Gespielt wird bei jedem Wetter – Schirme sind aber tabu. Eine Ausnahme gibt es für den 1. September: Bei Starkregen geht es ausnahmsweise ins Burgtheater.