Schwarzenbek. Arbeiten auf der neuen B 209 kommen gut voran. Aber die Asphaltierungsarbeiten sind kniffelig. Ein Baustellenbesuch.
1,6 Kilometer Fahrbahn, 7500 Tonnen Asphalt und Bitumen, neun Tiefbauer und diverse Lkw-Fahrer: Auf der Baustelle für die neue Umgehungsstraße am Schwarzenbeker Stadtrand herrscht Hochbetrieb. Seit Montag rollen Fahrbahnfertiger und Walzen. Im Minutentakt bringen Sattelzüge mit Thermomulden bis zu 150 Grad heißen Asphalt aus dem Werk im 38 Kilometer entfernten Zarrentin am Schaalsee (Mecklenburg-Vorpommern) an die Baustelle, um bis zum kommenden Mittwoch, 2. November, rund 12.000 Quadratmeter Fahrbahn herzustellen.
Die besondere Herausforderung für die Trucker: Die Baustelle ist nur über den im Vorjahr gebauten Kreisverkehr an der B 207 zu erreichen, und es gibt keine Wendemöglichkeit. Deshalb müssen sie anderthalb Kilometer rückwärts fahren, um ihre heiße Fracht abzuladen zu können.
Ortsumgehung Schwarzenbek: Arbeiten abseits der Verkehrsströme
„Aber die Entfernung für die Lkw-Fahrer wird ja von Tag zu Tag kürzer. Außerdem haben wir hier das große Glück, dass wir abseits der Verkehrsströme arbeiten können. Das ist zum einen sicherer für die Arbeiter, zum anderen müssen wir kaum Sperrungen vornehmen“, sagt Frank Quirmbach, Stellvertretender Direktor des Landesbetriebs Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV).
Die neue Fahrbahn wird 7,50 Meter breit, und die Asphaltdecke besteht aus drei Schichten mit einer Gesamtdicke von 26 Zentimetern. „Die Fahrbahn ist so ausgelegt, dass sie trotz des Schwerlastverkehrs mindestens 25 Jahre hält. Sie wird aber zwischendurch mal abgefräst, und die Oberschicht muss dann erneuert werden“, so Quirmbach. Denn bis zu 10.000 Fahrzeuge rollen täglich durch Schwarzenbek – viele davon künftig auf der Umgehungsstraße.
Neue Fahrbahn wird 7,50 Meter breit und 26 Zentimeter dick
„Alle Arbeiten liegen im Plan. Wir werden das Teilstück der B 209 zwischen der neuen, in diesem Sommer fertiggestellten Anschlussstelle an der B 404 bis zum neuen Kreisel an der B 207 am 30. April 2023 freigeben“, sagt Eckhart Templin, zuständiger Abteilungsleiter für das Projekt beim LBV. Sowohl die Arbeiten liefen gut als auch die Versorgung mit Material. „Wir hatten bislang keine Probleme. Das Asphaltwerk in Zarrentin liefert zuverlässig den Baustoff für die Fahrbahn, und Stahl für die Leitplanken haben wir auch schon“, so Templin weiter.
In diesem Jahr wurde bereits die Brücke über die Trasse fertig, es fehlt aber noch das Fledermausleitsystem mit Drahtzäunen und Bepflanzung. So sollen Fledermäuse aus dem Wohngebiet im Strange einen sicheren Flugweg über die Brücke finden, damit sie nicht an den Windschutzscheiben der Autos enden. Das war neben der Umsiedlung von Feldmäusen und Waldameisen eine der wesentlichen Umweltschutzauflagen im Planfeststellungsverfahren.
Kürzere Sperrungen unumgänglich
So ganz ohne Sperrungen geht es auch in diesem Jahr beim Bau dieses 1,6 Kilometer langen Teilstücks der Umgehungsstraße nicht: Um die neue Fahrbahndecke an den Kreisverkehr B 207/B 209 anzubinden, ist am kommenden Dienstag und Mittwoch (1. und 2. November) eine (stundenweise) halbseitige Sperrung erforderlich. „Der Verkehr wird währenddessen mithilfe einer mobilen Baustellenampel gelenkt. Radfahrer werden eigens durch Sicherungsposten an der Baustelle entlanggeführt“, sagt Templin. Nach Fertigstellung der Asphaltarbeiten geht es bereits am 14. und 15. November weiter: Am Kreisverkehr wird zur Querung für Fußgänger eine Verkehrsinsel in die Einmündung der B 209 eingebaut. Dafür wird es auch eine halbseitige Sperrung des Kreisverkehrs geben.
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Bereits im vergangenen Jahr entstanden der Kreisverkehr an der B 207 und zwei Regenrückhaltebecken. Außerdem läuft seit dem Vorjahr die Umsiedelung der Haselmäuse im weiteren Streckenverlauf des insgesamt 2,9 Kilometer langen Teilstücks der Umgehungsstraße vom Kreisverkehr an der B 207 bis zur Kreisstraße 17 (Grabauer Straße). Im kommenden Jahr soll ein Kreisverkehr an der K 17 entstehen. Die Trasse vom Kreisel an der B 207 bis zum Kreisel an der K 17 ist 2024 dran. Die Gesamtkosten für das Projekt betragen 19 Millionen Euro.