Schwarzenbek. Kindergarten in Schwarzenbek feiert Geburtstag. Wie die ersten Jahre waren – und was sich seit der Gründung verändert hat.
Torte für alle, Gesang und ein Geburtstagsfest mit vielen Kindern: So hat die Kita St. Elisabeth in Schwarzenbek am Montag ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert.
Mit einem Fertigbau aus Containerelementen fing alles an. Im Sommer 1972 gingen die Kita St. Elisabeth und das evangelische Familienzentrum nebst Kirche und Pastorat an den Start. „Die Bauzeit für die Kita betrug nur ein Jahr. Es musste alles schnell gehen, weil der umliegenden Stadtteil Nordost in die Höhe schoss. Dort zogen viele Familien hin, die Betreuungsplätze benötigten“, berichtet Christina Bethien, die seit 2009 Leiterin der Kita am Verbrüderungsring ist.
Kita St. Elisabeth: Zum Start gab es drei Gruppen mit 75 Kindern
„Es gab damals viele Soldaten aus Lanken, die mit ihren Familien in die Stadt zogen. Wenig später kamen der Bundesgrenzschutz und auch viele Spätaussiedler aus der ehemaligen UdSSR“, erinnerst sich Jutta Borchardt, die als Schülerin Ende der 70er-Jahre ein Praktikum in der Kita absolvierte.
„Wir sind mit 75 Kindern in drei Gruppen gestartet, damals gab es drei Erzieherinnen. Als ich dazukam, waren wir schon sechs Erzieherinnen“, berichtet Karen Schwartz. Fast zeitgleich startete sie mit Jutta Borchardt im Jahr 1987 in der Kita St. Elisabeth als Erzieherin. Heute sind die beiden die dienstältesten Mitarbeiterinnen im Haus, und Karen Schwartz ist auch Stellvertreterin Christina Bethiens.
Als alles begann, gab es sehr übersichtliche Betreuungszeiten von 8 bis 12 Uhr, freitags war bereits um 11 Uhr Feierabend. Später kamen Nachmittagsgruppen von 13 bis 17 Uhr dazu. Heute ist Ganztagsbetreuung Standard. Früh- und Spätdienste mitgezählt, ist von 7 bis 17 Uhr geöffnet. Das ist gerade für Doppelverdiener zunehmend wichtig, die nach Hamburg pendeln.
Ganztagsbetreuung wird für Eltern immer wichtiger
Aktuell betreut die Kita, die zeitweise die größte des Landes war, knapp 200 Mädchen und Jungen in elf Gruppen. In Spitzenzeiten vor zehn Jahren waren es sogar schon mal 230 Kinder. Aktuell sind 36 Erzieher dort beschäftigt, davon sind drei in der Ausbildung.
Es hat sich aber nicht nur die Größe geändert. Auch die Art der Betreuung wird immer komplexer, und die Ansprüche der Eltern steigen. „Wir sind unter anderem zertifizierte Bewegungskita, bieten Sprachförderung und gesundes Essen. Auch Angebote zur Ernährung gehören bei uns zum Standard“, sagt die Kita-Leiterin. „Nachwuchssorgen haben wir nicht. Wer bei uns ist, bleibt auch hier. Das Durchschnittsalter des Personals liegt bei 46 Jahren. Wir setzen auch konsequent auf Ausbildung und die jungen Menschen bleiben uns nach der Ausbildung auch meistens treu“, sagt Christina Bethien.
Kita St. Elisabeth: Großer Neubau in den 90er-Jahren
Damit die Kita so sehr wachsen konnte, waren mehrfach Erweiterungen erforderlich. Ein großer Neubau kam in den 1990er-Jahren, 2011 folgte ein Anbau für die Krippenkinder.
Deutlich verändert hat sich das Areal auch durch den Umbau zum Familienzentrum vor zehn Jahren. Damit wurde die zentrale Funktion, die die Kita von Anbeginn für das Quartier haben sollte, weiter ausgebaut. Denn die Bedeutung stand von Anfang an im Fokus, als der damalige Bürgermeister Hans Koch den Stadtteil Nordost Ende der 1960er-Jahre plante.