Schwarzenbek. Soll es eine Familiengeschichte sein? Ein spannender Krimi? Oder klassische Literatur? Zwei Expertinnen geben Buchtipps.
Rund 70.000 Bücher kommen jedes Jahr in Deutschland auf den Markt. Viel Zeit zum Lesen bleibt den meisten Menschen ohnehin nicht – außer im Urlaub. Deshalb zieht die Nachfrage gerade in den Ferien stark an. Das bestätigen auch die Schwarzenbeker Buchhändlerinnen Andrea Anders-Koch und Petra Baumhof.
„Teilweise schleppen Kunden zurzeit ganze Stapel von Büchern aus dem Laden“, sagt Andrea Anders-Koch, generell ist der stationäre Buchhandel aber auch in Schwarzenbek rückläufig. Deshalb freuen sich die Betreiber der Lesezeit über verkaufsstarke Zeiten wie Ferien oder Weihnachten.
Wer nicht streng nach Bestsellerliste kauft, braucht Buchtipps
Angesichts der Vielzahl von Neuerscheinungen ist es allerdings schwierig, sich einen Überblick zu verschaffen. Wer sich nicht auf Bestsellerlisten oder die aktuellen Angebote von großen Online-Händlern wie Amazon oder Thalia verlassen will, kommt am lokalen Sachverstand entweder in der Buchhandlung oder aber auch in der Stadtbücherei nicht vorbei.
Sowohl das Team rund um Büchereileiterin Patricia Fasheh als auch die Inhaber der Lesezeit sondieren ständig die Neuerscheinungen und können den Urlaubern individuelle Tipps geben.
„Wir lesen zwei bis drei Bücher pro Woche und haben jeder unsere eigenen Vorlieben“, berichtet Andrea Anders-Koch. Sie selbst schätzt Familiengeschichten und historische Romane. Mitinhaber Thomas Evers ist dagegen Experte für klassische Literatur. Petra Baumhof, die die Lesezeit vor 15 Jahren mit gründete ist zwischenzeitlich aus der Geschäftsführung ausgeschieden, arbeitet aber noch im Verkauf mit. Sie ist die „Blutige“ im Team und ein großer Fan von Krimis.
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eBook, Hörbuch oder gedrucktes Exemplar – welches passt?
Doch natürlich geht es längst nicht mehr alleine um die Entscheidung, welcher Titel der richtige ist. Denn gerade angesichts des immer geringer werdenden Freigepäcks bei Flugreisen – in der Regel 20 Kilogramm pro Koffer – können zwei oder drei Hardcover-Romane die Urlaubsgarderobe schon arg reduzieren. Ein eBook-Reader bringt dagegen gerade einmal 160 Gramm auf die Waage.
Wie bei gedruckten Büchern muss der Lesestoff nicht zwangsläufig gekauft werden. Die Stadtbücherei bietet sowohl Taschenbücher und Hardcover als auch eBooks über die „Onleihe“ kostenlos. Allerdings ist dafür ein Leseausweis erforderlich, und die Auswahl ist begrenzt. Für Lesemuffel bieten sich Hörbücher an, die auch auf das Handy geladen werden können.
Fiktive Biografie oder spannender Krimi?
Für Lesefreunde haben die beiden Buchhändlerinnen passende Tipps. Andrea Anders-Koch empfiehlt aktuell „Eine Frage der Chemie“ von Bonnie Garmus. Das Buch erzählt die Geschichte der fiktiven US-amerikanischen Chemikerin Elisabeth Zott, die Anfang der 60er-Jahre durch ihre Kochsendung berühmt wurde. Was wie ein echter Lebenslauf klingt, hat Bonnie Garmus für ihren Roman erfunden. Das liest sich amüsant und spricht eher Frauen an. Der Roman führt aktuell übrigens auch die Spiegel-Bestseller-Liste an.
Petra Baumhof empfiehlt indes die spannenden Krimis „Richter morden besser“ von Thorsten Schleif, in dem Protagonist Siggi Buckmann in jungen Jahren zur Selbstjustiz greift. Ein weiterer Tipp ist „Am Limit“ von Paul Herron. Jack Constantine hat einen der drei Mörder seiner Frau erschossen. Nun sitzt der Ex-Polizist im Hochsicherheitsgefängnis in Florida und muss ums Überleben kämpfen.