Schwarzenbek. Sowohl die Compeschule als auch die Grundschule Nordost bekommen neue Gebäude. Warum sich eine Sanierung nicht lohnt.
Die Weichen sind gestellt: Schwarzenbeks Grundschulen werden neu gebaut. Zunächst ist die in Teilen mehr als 70 Jahre alte ehemalige Compeschule an der Breslauer Straße dran. In der Zwischenzeit wird die ebenfalls mehr als 50 Jahre alte Grundschule Nordost instand gehalten und modernisiert, bis auch hier ein Neubau erfolgen kann.
Schwarzenbek muss rund 50 Millionen Euro investieren
Für beide Projekte muss die Stadt 50 Millionen Euro investieren – mindestens. Allein für den Neubau der Compeschule werden nach derzeitigen Schätzungen 22 bis 25 Millionen Euro fällig. Nach Einschätzung von Bauamtsleiter Ralf Hinzmann könnte der Neubau der Compeschule bei zügiger Planung und Umsetzung der Bauarbeiten bereits im Jahr 2027 stehen. Möglicherweise wäre auch bis zum Jahr 2030 ein Neubau der Grundschule Nordost an der Cesenaticostraße möglich, die 1972 errichtet wurde. In beiden Fällen soll der Neubau parallel zum Unterrichtsbetrieb auf den jeweiligen Schulgeländen entstehen.
Hauptausschuss stellt die Weichen für den Neubau
Die Weichen für das weitere Vorgehen hat jetzt der Hauptausschuss gestellt, nachdem es umfangreiche, mehr als zweijährige Beratungen in verschiedenen Gremien und Fachkreisen gegeben hatte. Die Zustimmung der Stadtvertreter am Donnerstag, 30. Juni, ist nach dem Votum der Politiker in den bisherigen Beratungen eine reine Formsache. Die Sitzung beginnt um 19 Uhr im Festsaal des Rathauses, Ritter-Wulf-Platz 1.
Seit mehr als einem Jahr läuft die Phase Null für die Planungen
Wie berichtet läuft seit mehr als einem Jahr die sogenannte Phase Null, die von dem Hamburger Architekturbüro Trapez begleitet wurde. Es gab mehrere Varianten, die von einer Sanierung bis hin zum Neubau reichten. Das Ergebnis ist klar: Ein Neubau ist kaum teurer als eine Sanierung. Das gilt für beide Schulen, den Handlungsbedarf sehen die Entscheidungsträger bei der Compeschule aber dringender.
Allerdings könne bei einer Sanierung eine neue Raumaufteilung nicht realisiert werden, wie sie für moderne Unterrichtskonzepte und Integrationsklassen jedoch erforderlich ist.
Sanierung oder Neubau? Das ist hier die Frage
Diese Problematik hat Ralf Hinzmann in der Sitzung Thomas René Lonsert von der Wählergemeinschaft FWS (Freie Wähler Schwarzenbek) noch einmal erläutert, nachdem dieser angeregt hatte, beim weiteren Verfahren Neubau und Sanierung gleichwertig zu betrachten.
Was definitiv nicht klärbar ist, bleibt die Frage, welche Kosten für die Instandhaltung und Modernisierung der Grundschule Nordost in den kommenden Jahren entstehen. „Uns fehlen in diesem Punkt belastbare Fakten“, mahnte SPD-Fraktions-Chef Maik Picker an. „Dazu lassen sich keine verlässlichen Angaben treffen, weil die Baukosten explodieren“, entgegnete Ralf Hinzman.
Für weitere Planung ist ein Architektenwettbewerb erforderlich
Was klar ist, ist das weitere Vorgehen – vorausgesetzt der Zustimmung der Stadtvertreter. Zunächst wird es einen Neubau der Grundschule an der Breslauer Straße geben. Dafür muss ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben werden. Mit bewerben darf sich auch das Büro Trapez, das bislang den Prozess der Entscheidungsfindung begleitet hat. Aber natürlich können auch andere Büros Entwürfe einreichen.
Bislang gibt es nur eine Skizze für den Neubau der Compeschule
Eine konkrete Planung, wie der Neubau der Compeschule aussehen könnte, gibt es bislang noch nicht. Nur eine Idee: Es gibt eine Skizze vom Architekturbüro Trapez, die zwar den Teilnehmern der Phase Null gezeigt wurde, aber nicht öffentlich präsentiert wird.
Wer auch immer den Zuschlag bekommt, soll einen Neubau auf dem Gelände der Grundschule an der Breslauer Straße planen. Dafür wird der Schulhof während der mehrjährigen Bauzeit wegfallen, der Unterrichtsbetrieb soll weiter laufen.
Allerdings wird der Architekt auch den Auftrag bekommen, die bestehende Bausubstanz für eine weitere Nutzung zu prüfen. Denn an den Baukörper der Schule grenzen auch die Gebäude an, die derzeit vom Jugendzentrum Schwarzenbek und von der Kita Traumland der Johanniter genutzt werden.