Schwarzenbek. Die Einmündung Kerntangente/Lauenburger Straße wird 2023 umgebaut. Das ist auch für die Schwarzenbeker Ortsumghung wichtig.

In der Planung ist der Kreisverkehr an der Einmündung Kerntangente/Lauenburger Straße schon seit mehr als sieben Jahren, doch bis vor wenigen Wochen gab es noch keinen Termin für die Realisierung. Der steht nun fest: Gebaut werden soll der Kreisel mit einem Innendurchmesser von 26 Metern bereits im kommenden Jahr.

Die Planungsphase hat so lange gedauert, weil die Lauenburger Straße, an der auch die Feuerwache der Europastadt liegt, eine Bundesstraße (B 209) ist. Die einmündende Kerntangente, die unter der Eisenbahnstrecke Hamburg-Berlin hindurch zur Europabrücke führt, ist hingegen eine Kreisstraße und offiziell auch als Nebenstrecke der B 209 ausgewiesen.

Verkehr Schwarzenbek: Kreisel an Kerntangente/Lauenburger Straße soll 2023 gebaut werden

Doch neben der Abstimmung mit den unterschiedlichen Partnern war vor allem eine Entscheidung für die Verzögerung verantwortlich: Lange Zeit war nicht klar, ob es einen Neubau der Feuerwache an anderer Stelle geben soll. Ohne die Anbindung der Wache hat der Umbau der Einmündung zum Kreisel jedoch keinen Sinn. Nachdem klar ist, dass die Feuerwehr auf der benachbarten Fläche der sogenannten Müssener Wiese einen Neubau erhält, ist deren Anbindung wieder ein Thema.

Der Stadt kommt nun zugute, dass nicht nur sie sich den Umbau wünscht, sondern auch der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV.SH), der im Auftrag des Bundes die Schwarzenbeker Ortsumgehung realisiert. Bisher endet die Ortsumgehung der Europastadt im Nordwesten, knickt an der Ernst-Schefe-Allee (früher Zubringer Nord) rechtwinklig in Richtung Ortszentrum ab. 1997 wurde dieser erste Abschnitt eröffnet, um die Bismarckstraße zu entlasten.

Immer wieder gab es Unfälle mit Linksabbiegern

Gebaut wird aktuell am zweiten Abschnitt der Nordumgehung, der über die Bundesstraße 207 (dort ist der Kreisverkehr bereits fertig) bis zur Grabauer Straße führt. Ein dritter Abschnitt, für den die Planungen laufen, soll dann die Nordumfahrung bis zur Bundesstraße 209 im Osten der Stadt komplettieren.

Bis es so weit ist, wird ab 2024 der Verkehr über die Grabauer Straße abgeleitet, und dafür braucht es leistungsfähige Kreuzungen. Das ist an der Einmündung der Grabauer Straße in die Kerntangente der Fall, nicht aber an der Ecke Kerntangente/Lauenburger Straße.

Weil es dort immer wieder zu Unfällen mit Linksabbiegern kam, die in den Gegenverkehr fuhren, gibt es für jede Fahrtrichtung nur eine Grünphase. Besonders in den Zeiten des Berufsverkehrs bilden sich dort lange Staus. Spätestens bis zur Eröffnung der Ortsumgehung muss daher auch der Kreisel fertiggestellt sein.

Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Schwarzwenbek können Hilfsfrist oft nicht einhalten

Genau das ist für die Feuerwehrleute ein Problem. Jedoch nicht, wenn sie nach einer Alarmierung ausrücken, denn bei der Fahrt mit Blaulicht zum Einsatzort genießen die Fahrzeuge Sonderrechte, dürfen auch über Rot fahren. Problematisch ist die Anfahrt der ehrenamtlich Retter zur Wache: In ihren Privatfahrzeugen müssen sie wie alle andere Verkehrsteilnehmer an der roten Ampel halten – manchmal über mehrerer Rotphasen.

In der Folge können die Aktiven der Freiwilligen Feuerwehr je nach Tageszeit nicht alle Stadtteile in der vorgesehenen Hilfsfrist von zehn Minuten erreichen – gerechnet von der Absetzung des Notrufs bis zum Eintreffen am Einsatzort.

Neue Feuerwache soll neben der bisherigen errichtet werden

Aktuell ist die Ausfahrt der Wache direkt neben einer der Ampeln der Einmündung. Die Haltelinie der Autos ist jedoch um einige Meter zurück versetzt, um den Feuerwehrfahrzeugen das Ausrücken zu ermöglichen. Die neue Wache soll direkt neben der bisherigen entstehen, mit einer direkten Zufahrt zum Kreisel. Gut für die Stadt: Sie trägt nur die Planungskosten des Kreisverkehrs in Höhe von 135.000 Euro. Die Kosten für Bau und Grunderwerb in Höhe von 685.000 Euro teilen sich LBV.SH (zwei Drittel) und Kreis (ein Drittel).

Am Donnerstag, 10. Februar, wird der Schwarzenbeker Bauausschuss (18.30 Uhr: Festsaal im Rathaus (Ritter-Wulf-Platz 1) über die notwendige Vereinbarung mit LBV und Kreis im nicht-öffentlichen Teil beraten. Die endgültige Zustimmung soll dann auf der Stadtverordnetenversammlung am 17. Februar erfolgen.