Schwarzenbek. Die Freiwillige Feuerwehr Schwarzenbek stellt ihr Anforderungsprofil für das neue Gerätehaus vor. Wann der bau starten könnte.
Anbau, Umbau, Neubau, Zweit- oder Alternativstandort – seit 2016 ist das in die Jahre gekommene Feuerwehrgerätehaus an der Lauenburger Straße 46 ein Dauerthema. Etwa zehn Jahre sind im Durchschnitt von der ersten Idee bis zum Einzug in ein neues Gebäude vergangen. Diesen Zeitraum könnte auch die Stadt Schwarzenbek benötigen, denn klar ist: Es wird einen Neubau neben der alten Wache auf der sogenannten Müssener Wiese geben.
Feuerwehr will von 104 auf 150 Einsatzkräfte wachsen
Im Bauausschuss stellte am Donnerstagabend Wehrführer Jan Piossek den Politkern das von der Wehrführung erarbeitete Anforderungsprofil für die neue Wache vor. Aktuell hat die Wehr 104 aktive Mitglieder, darunter fünf Frauen; Kinderabteilung und Jugendfeuerwehr haben 24 und 22 Mitglieder. Perspektivisch soll die Feuerwehr jedoch auf 150 Mitglieder, davon 30 Frauen, wachsen, Jugend- und Kinderabteilung jeweils 30 Plätze bieten. „Was die Räume angeht, sind wir am Limit, haben keinen Platz mehr für weitere Spinde“, so Piossek: „Wir werben deshalb derzeit auch nicht aktiv um neue Mitglieder, was aber aus Sicht der Tagesverfügbarkeit wünschenswert wäre.“
„Feuerkrebs“ – Trennung von Einsatz- und Privatkleidung
Entsprechend groß soll deshalb der Wachenneubau konzipiert werden. Benötigt werden vor allem Umkleiden für die bis zu 150 Aktiven inklusive einer Schwarz-Weiß-Trennung. Dort können die Einsatzkräfte ihre durch Rauch kontaminierte Einsatzkleidung ablegen und sich waschen, ohne die private Kleidung durch Ruß und Staub zu verunreinigen. „Wir brauche so eine Schleusenfunktion“, sagt Piossek und weist auf den „Feuerkrebs“ hin – der durch krebserregende Gefahrstoffe am Einsatzort ausgelöst werden kann. Zudem wünscht sich die Wehr Stellplätze für zwölf Fahrzeuge, vier Anhänger sowie zwei Reservestellplätze.
Wehrführer Piossek: „Als im Jahr 2000 der Anbau unserer alten Wache eingeweiht wurde, war der schon wieder zu klein.“ Benötigt werden auch Spinde und Räume für die künftig 60 Mitglieder der Kinder- und Jugendabteilung sowie einen Raum für Putzmittel. „Bisher nutzen die Reinigungskräfte dafür die Dusche und den Heizungsraum“, so Piossek.
Die neue Wache soll zudem mit einem Zaun umgeben werden. Der fehlt bisher, was immer wieder zu unerwarteten Begegnungen zwischen Einsatzkräften und Anwohnern führt, die den Hof der Wache als Abkürzung nutzen. Außerdem möchte die Feuerwehr, dass Unterstellmöglichkeiten für „Abrollbehälter“ vorgesehen werden. Kreisweit wird derzeit geprüft, ob die Feuerwehren ähnlich wie bei Muldenkippern mit derartigen Behältern ausgestattet werden, die am Einsatzort einfach abgesetzt werden können. Vorteil: Es müssten weniger Fahrzeuge vorgehalten werden und die Behälter mit Ausrüstungsgegenständen oder auch einem Umkleidemodul könnten auf mehrere Wehren verteilt werden.
Baubeginn für neue Wache könnte in zwei Jahren sein
Im Juli sollen nun intensive Gespräche zwischen Feuerwehr, Verwaltung und Politik geführt werden, an dessen Ende ein Kompromiss stehen wird. So ist zweifelhaft, ob die Politik wirklich den ebenfalls gewünschten Fitnessraum und die Sauna genehmigen wird. Auch die Größe des Versammlungsraums, der für 150 Personen ausgelegt werden soll, dürfte kontrovers diskutiert werden. Bis Anfang Oktober sollen diese Gespräche abgeschlossen und ein für alle tragbarer Kompromiss gefunden werden, so der Bauausschussvorsitzende Hans-Jürgen Stribrny. Dann kann der Planer an die Arbeit gehen, währen die Stadt auf der Müssener Wiese Baurecht schaffen muss. 2024 könnte frühestens Baubeginn sein, 2026 die neue Wache eingeweiht werden.