Lauenburg/Schwarzenbek/Büchen. Acht Schulen im Kreis Herzogtum Lauenburg profitieren von Fördermitteln. Was die Einrichtung mit den sieben Millionen Euro vorhaben.

Es war der 28. Juni 2018: Im Chemieunterricht wollte eine Lehrerin den Zehntklässler der Lauenburger Albinus-Gemeinschaftsschule zeigen, wie Natrium und Wasser miteinander reagieren. Bei der sogenannten Redox-Reaktion wird Energie freigesetzt, es kommt zu einer Stichflamme. Deshalb fand das Experiment in einer „pneumatischen Wanne“ statt – doch die zerplatzte und ätzende Natronlauge floss aus.

Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei rückten nach einem Notruf der Schule an, um die Räume zu belüften und die Lauge aufzunehmen. Die Chemieräume wurden dann als ungeeignet für modernen Unterricht bewertet, Experimente untersagt. „Wir haben seither nur ,Tafel-Chemie’ machen können, Theorieunterricht an der Wandtafel“, sagt Thomas Burmester, Leiter des Bürgeramtes und Kämmerer der Stadt Lauenburg. Doch diese Zeiten sind bald vorbei: Noch in diesem Jahr sollen sowohl Chemie- als auch Physikraum umgebaut werden.

Insgesamt 111 Millionen Euro beinhaltet das Schulbauprogramm des Landes

1,1 Millionen Euro soll der Umbau nach neuesten pädagogischen Grundsätzen kosten, die Hälfte steuert das Land Schleswig-Holstein bei. 550.000 Euro aus dem Schulbauprogramm Impuls 2030 II gehen an die Schifferstadt. „Wir sind sehr froh und dankbar, dass wir diese Summe bekommen haben“, sagt Burmester, der zuversichtlich ist, dass der Umbau noch in diesem Jahr erfolgen wird. „Das Geld ist bereits im Haushalt bereitgestellt“, so der Kämmerer.

111 Millionen Euro beinhaltet das Schulbauprogramm, 6,95 Millionen Euro davon fließen in den Kreis, um Projekte mit jeweils der Hälfte der Kosten zu bezuschussen. „Das ist eine ganz starke Unterstützung der Schulträger für die weitere Verbesserung der Schulen bei uns im Kreis Herzogtum Lauenburg“, kommentieren die CDU-Abgeordneten Andrea Tschacher und Rasmus Vöge die Ankündigung von Bildungsministerin Karin Prien. „Eine gute Lernumgebung ist wichtig – das wissen wir nicht erst seit Corona. Daran haben wir kontinuierlich gearbeitet und sind froh, dass acht Vorhaben im Kreis Herzogtum Lauenburg nun gefördert werden“, so die beiden Landtagsabgeordneten.

Turnhallenheizung funktioniert künftig mit Geothermie

Freude auch bei Katrin Kipke, Leiterin des Fachbereichs Bildung, Sport und Kultur in der Schwarzenbeker Stadtverwaltung. 930.000 Euro erhält die Stadt aus dem Schulbauprogramm für die Grundschule Schwarzenbek Nordost und den Grundschulteil der Gemeinschaftsschule Schwarzenbek. Beide Schulen sollen nicht saniert werden, sondern jeweils mehr als 20 Millionen Euro teuren Neubauten weichen. Der endgültige Beschluss dazu steht jedoch noch aus und soll von den Stadtverordneten auf ihrer Sitzung am 30. Juni (Forum des Gymnasiums, Buschkoppel 7) gefasst werden. Die Fördermittel des Landes sind der 50-prozentige Zuschuss für die Planungskosten. „Wir sind erstaunt und erfreut, dass wir vom Land ausgewählt wurden“, sagt Kipke, die nach dem Beschluss der Stadtverordneten den konkreten Förderantrag einreichen wird.

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Besondere Premiere für prestrigeträchtiges Schachturnier

Mit einer ganzen Reihe von Maßnahmen hatte sich der Schulverband Büchen um Mittel aus dem Schulbauprogramm beworben, erhält jetzt 601.599 Euro. Vor zwei Jahren hatte ein technischer Defekt einen Brand in der Turnhalle ausgelöst. Die Halle wird jetzt komplett erneuert, soll unter anderem eine per Geothermie betriebene Fußbodenheizung und eine neue Lüftung erhalten.

Dach der Müssener Turnhalle bekommt eine Fotovoltaik-Anlage

„Wir wollen daraus ein modernes, energieeffizientes Gebäude machen“, sagt Maria Hagemeier-Klose, Kimaschutzmanagerin des Amtes Büchen. Weitere 557.000 Euro gehen nach Müssen: Das Dach der Turnhalle soll saniert und mit Fotovoltaik ausgerüstet werden.

Weitere 3,42 Millionen Euro gehen nach Mölln an Gemeinschaftsschule und Marion-Dönhoff-Gymnasium, 897.318 Euro erhält das Amt Sandesneben-Nusse für die Sanierung der Grundschule in Nusse.