Lauenburg. In der Albinus-Gemeinschaftsschule ging gestern ein Chemieexperiment schief. Verletzt wurde aber zum Glück niemand.

Eine Lehrerin der Albinus-Gemeinschaftsschule wollte einer zehnten Klasse gestern Vormittag zeigen, wie Natrium und Wasser miteinander reagieren. Dabei platzte die „pneumatische Wanne“, in der sie den Versuch vorführte. Natronlauge breitete sich aus – diese gilt als ätzend und atemwegsreizend. Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei rückten nach einem Notruf der Schule um 11.08 Uhr an. „Es gab keine Verletzten, alle betroffenen Schüler wurden gleich betreut“, stellte Schulleiterin Britta Ahnfeldt erleichtert fest.

Gefahrgutspezialisten rückten an

Nach dem Zwischenfall im Chemieunterricht rückte die Feuerwehr mit Gefahrgutspezialisten an, um die Lage unter Kontrolle zu bringen. Der betroffene Flügel der Schule wurde geräumt. „Wir haben es mit einem Stoff zu tun, der nicht eingeatmet werden sollte und bei dem es gilt, Hautkontakt zu vermeiden. Deshalb führte um Schutzanzüge und Atemschutz kein Weg vorbei“, berichtete Marko Fischer, Fachwart für Gefahrgut des Kreisfeuerwehrverbandes, den die Lauenburger Gruppenführer Heiko Raubenheimer und Ralf Eckhoff zu Hilfe gerufen hatten. Gemeinsam koordinierten sie den Einsatz der 20 Feuerwehrleute. Eckhoff: „Wir haben die ausgelaufene Flüssigkeit mit Chemikalienbinder gebunden und die Substanz dann zur fachgerechten Entsorgung aufgenommen.“ Auch die pneumatische Wanne, die bei dem Versuch zerstört wurde, sicherten die Einsatzkräfte.

2017 wurde im Chemieunterricht ein Schüler verletzt

Zahlreiche Schüler verfolgten den Einsatz vom sicheren Schulhof aus. „So etwas kann im Unterricht immer mal passieren, davor ist man nie geschützt“, sagte Schulleiterin Britta Ahnfeldt. Im März 2017 war ebenfalls im Chemieunterricht der Schule ein Versuch misslungen. Dabei wurde ein 16-Jähriger schwer verletzt. Er hatte an Gesicht und Händen starke Verbrennungen erlitten, musste in die Boberger Unfallklinik eingeliefert werden. Das Experiment damals nannte sich „Schlangen des Pharao“ und gehört zu den beliebtesten Versuchsanordnungen im Chemieunterricht der neunten Klassen.

Dabei werden Hustenpastillen mit Spiritus getränkt und angezündet. Britta Ahnfeldt hatte damals erklärt, man habe keine Versäumnisse beim Versuchsablauf feststellen können. Die Chemieräume wurden aber als ungeeignet für modernen Unterricht bewertet.

Stadt baut neue Chemieräume in der Schule

„Wir haben mit der Schulleitung gerade den Neubau von Chemieräumen verabredet und wollen dafür 500 000 Euro in den Nachtragshaushalt einwerben“, sagte Bürgermeister Andreas Thiede gestern in der Schule. „Aktuell können Versuche nur in begrenztem Umfang durchgeführt werden“, räumte er ein.