Schwarzenbek. Gülzows Bürgermeister Wolfgang Schmahl löst Klaus Hansen aus Kankelau nach 14 Jahren als Amtsvorsteher ab.
14 Jahre lang hat der ehemalige Druckereibesitzer Klaus Hansen die Geschicke der 19 Gemeinden im Amt Schwarzenbek-Land geleitet. Noch viel länger, fast 30 Jahre, war der 70-Jährige Bürgermeister in seinem Heimatdorf Kankelau. Mit 222 Einwohnern zählt Kankelau zu den kleineren Gemeinden im Amtsbereich. Beide Ehrenämter hat der Unternehmer jetzt aus persönlichen Gründen aufgegeben.
„Mir geht es gut. Ich habe einfach gespürt, dass es genug ist, und ich mich jetzt anderen Dingen widmen möchte. Beide Ämter sind jetzt in guten Händen“, sagte Hansen am Rande seiner Verabschiedung am Mittwochabend im Verwaltungsgebäude des Amtes Schwarzenbek-Land am Gülzower Weg in Schwarzenbek.
In Krisenzeiten wie jetzt ist Amtsvorsteher trotz der Ehrenamtlichkeit ein Vollzeitjob
Die Adresse ist Programm: Gülzows Bürgermeister Wolfgang Schmahl (SPD, 72) wurde einstimmig von den Amtsausschussmitgliedern zum Nachfolger von Hansen gewählt. Gülzow ist mit 1315 Einwohnern das größte Dorf im Amt Schwarzenbek-Land, wo insgesamt rund 10.000 Menschen leben.
Erfahrung bringt Schmahl reichlich mit, war er doch viele Jahre Stellvertreter des Kankelauers. „Er war in viele Entscheidungen eingebunden und wurde von mir auch immer über alle aktuellen Geschehnisse informiert. Er weiß, worauf er sich einlässt“, betonte Hansen. Denn gerade in Krisenzeiten wie jetzt mit der Flüchtlingswelle aus der Ukraine ist Amtsvorsteher trotz der Ehrenamtlichkeit ein Vollzeitjob. Hansen will unter anderem mehr Zeit auf der Ostsee verbringen. Er ist Mitglied in der Seglergemeinschaft Schwarzenbek, die unter anderem die Segel-Jacht Xenia auf Fehmarn besitzt und in diesem Jahr auf eine große Ostsee-Tour aufbricht.
Auch auf Wolfgang Schmahl kommen einige Aufgaben zu
Die größten Herausforderungen für Hansen waren die Flüchtlingskrise im Jahr 2015, die Corona-Pandemie und der Umbau der Amtsverwaltung. Wie berichtet, hatten die Amtsgemeinden im Jahr 2015 rund zwei Millionen Euro in zusätzliche Flächen investiert. Das Gebäude wurde 1968 errichtet und Mitte der 1980er-Jahre auf 980 Quadratmeter erweitert. Trotzdem fehlte Platz. 350 Quadratmeter kamen durch die Erweiterung hinzu. Durch den Anbau wird das Verwaltungsgebäude auch barrierefrei. Genau am Übergang zum Altbau gibt es im Neubau einen Aufzug, der vom Kellergeschoss bis ins erste Obergeschoss reicht.
Aber auch auf Wolfgang Schmahl kommen einige Aufgaben zu: „Wir sind mitten in eine internen Umstrukturierung im Bau- und Umweltamt. Außerdem müssen wir die Digitalisierung vorantreiben“, sagte der Gülzower Bürgermeister und neue Amtsvorsteher. Das Amt will auch einen Klimaschutzmanager einstellen. Die Ausschreibung läuft.
Kampfabstimmung um den Postend es zweiten stellvertretenden Amtsvorstehers
Wolfgang Schmahl rückt mit der Neuwahl um eine Position auf. Sein neuer Stellvertreter, der ihn auch vereidigte, ist Thomas Stich, Bürgermeister in Groß Pampau. Um die Position des zweiten stellvertretenden Amtsvorstehers gab es eine Kampfabstimmung. Brunstorfs Bürgermeister Claus Nesemann strebte diesen Posten an. Als Gegenkandidat trat Möhnsens Bürgermeister Gerald Röber an. Er setzte sich durch. Die Nachfolge von Hansen in seiner Heimatgemeinde hat bereits Rotraut Colberg angetreten. Sie gehört der WWK (Wähler- und Wählerinnengemeinschaft Kankelau) an. Hansen war in der FWK (Freie Wähler Kankelau).