Schwarzenbek. Immer wieder hat der Sozial-und Kulturausschuss Beratungsbedarf. Warum noch immer kein Beschluss gefasst wird.

Im Dezember geht Christine Uhde in den Ruhestand. Seit der Kündigung der Trägerschaft durch die Louisenhof gGmbH vor mehr als einem Jahr betreut Uhde, die im Rathaus unter anderem für Städteverbrüderung und das Programm der Kleinen Bühne zuständig ist, auch das Amtsrichterhaus. Dort gehen nun im Januar zwar nicht die Lichter aus, denn für eine Übergangsphase gibt es ein Programm – dennoch drängt die Zeit.

Das machten sowohl Amtsleiterin Kathrin Kipke als auch Bürgermeister Norbert Lütjens im Sozial- und Kulturausschuss deutlich. „Diese Stelle läuft aus, und das kulturelle Leben wartet nicht auf uns“, so der Verwaltungschef.

Arbeitskreis zum Amtsrichterhaus hat im August seine Ergebnisse vorgelegt

Noch deutlicher wurde Kipke: „Ich würde mir wünschen, dass wir auf dem von der Arbeitsgruppe erarbeiteten Stand diskutieren und nicht immer einen Schritt zurück gehen.“ Dennoch vertagten die Politiker erneut die Entscheidung darüber, ob es künftig einen Kulturmanager für die Europastadt geben soll – zum nunmehr vierten Mal.

Im September 2020 hatte sich ein Arbeitskreis, besetzt mit Vertretern aller Fraktionen und Mitarbeitern der Verwaltung, erstmals getroffen, um die Kulturarbeit in der Stadt auf neue Beine zu stellen. Das Ergebnis liegt seit August den Mitglieder des Sozial- und Kulturausschusses vor.

Sozial-und Kulturausschuss hat immer wieder Beratungsbedarf

Schon damals wurde auf Eile gedrungen: „Die Stelle muss jetzt schnell ausgeschrieben werden“, empfahl FWS-Mitglied und Arbeitskreisteilnehmerin Katja Estel.

Doch die Ausschussmitglieder vertagten die Entscheidung, um sich zu beraten. In der September-Sitzung wurde erneut vertagt. Grund: Beratungsbedarf. Im Oktober stimmten die Politiker dann zumindest teilweise den Arbeitskreisempfehlungen zu: Danach bleibt das Haus in Besitz der Stadt, die auch die Trägerschaft in Eigenregie übernimmt (wir berichteten). Doch über die Stelle des dafür vom Arbeitskreis vorgeschlagenen Kulturmanagers gibt es auch nach der Sitzung am vergangenen Dienstag keine Entscheidung.

Aufgaben eines Kulturmanagers sind Knackpunkt der Beratungen

Es sind nicht die Kosten, die den Politikern Sorgen bereiten: die würden mit mehr als 100.000 Euro auf das Doppelte ansteigen. Denn Uhde macht ihre Arbeit für die Kultur nur in Teilzeit, ihr Nachfolger würde zudem einen höher dotierten Posten erhalten. Es sind die Aufgabenbereiche, die die Politiker noch einmal diskutieren wollen.

Roswitha Baumann (Bürger für Bürger) sind die Angaben dazu zu unpräzise. Roman Larisch (CDU) möchte die Stelle genau beschreiben, um „dem Kulturmanager Freiheit für Projekte zu geben“, und Calvin Fromm (SPD) bezweifelt, dass die Kosten des bisher ehrenamtlich ausgerichteten Stadtfestes zu halten seien und fragt, ob eine Wirtschaftsmesse oder eine Sportlerehrung zum Aufgabenspektrum eines Kulturmanagers gehören sollen.

Im Dezember soll es eine Sondersitzung des Ausschusses geben

„Ob wir ein Stadtvergnügen wollen, können wir diskutieren. Wir haben aber alles aufgelistet, was es bisher an Veranstaltungen gab, und die dafür bereitgestellten Finanzmittel stehen im Haushalt“, so Kipke, die zudem anmerkte, dass ein Kulturmanager natürlich nicht alles alleine durchführen solle, aber an allen Projekten beteiligt werde.

Auch FDP-Vertreter Marc Lier, der ebenfalls Arbeitskreis-Mitglied war, konnte die Kritik seiner Ausschusskollegen nicht mehr nachvollziehen: „Das Thema ist nicht erst seit gestern auf dem Tisch.“ Lier befürwortete jedoch einen Vorschlag des stellvertretenden Ausschussvorsitzenden Calvin Fromm, für Dezember eine Sondersitzung des Ausschusses einzuberufen.

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