Schwarzenbek. 18 Millionen Euro werden für die Umgehungsstraße investiert. Derzeit laufen die Arbeiten gleich an drei Stellen gleichzeitig.
Die ersten 300 Meter Umgehungsstraße vom Kreisverkehr an der B 207 aus sind bereits asphaltiert, weitere 160 Meter von der scharfen Rechtskurve am Ende der B 404 kommen in diesem Jahr noch dazu. 2022 soll der Bereich zwischen der Bundesstraße 404 und der B 207 fertig werden. Im kommenden Jahr könnte auch der Kreisverkehr an der K 17 (Grabauer Straße) fertig werden.
2023 soll dann das Teilstück von der B 207 bis zur K 17 folgen, 2024, spätestens aber 2025 dürften diese Arbeiten komplett abgeschlossen sein. Die Planungen für das dritte Teilstück der Ortsumgehung von der Grabauer Straße bis zur Bundesstraße 209 nach Lauenburg laufen bereits, und der Bau soll zeitnah folgen.
Verkehr: 300 Meter von der Umgehung sind schon asphaltiert
Damit zeichnet sich ein „Happy End“ einer scheinbar „Never ending Story“ ab. Denn seit Jahrzehnten gibt es Pläne für den Bau einer Schwarzenbeker Ortsumgehung. Bereits 1971 hing eine Planskizze für die Umgehungsstraße im Schwarzenbeker Rathaus.
Das erste Teilstück in Verlängerung der Bundesstraße 404 wurde 1997 fertiggestellt und endete in einer scharfen Rechtskurve, wo die Bundesstraße in die Ernst-Schefe-Allee übergeht, in einem kurzen „Wurmfortsatz“ aus Asphalt. Seitdem liegen die Planungen für die Umgehung auf Eis.
18 Millionen Euro sind für den Bau der Umgehung veranschlagt
Nun wird das zweite Teilstück von der B 404 über die B 207 bis zur K 17 gebaut. Baubeginn für die 2,94 Kilometer lange Trasse war im März dieses Jahres. Für die Realisierung werden 18 Millionen Euro fällig, die aus dem Bundesverkehrswegeplan stammen.
Der Asphalt, der am Ende des ersten Teilstücks bis zur Kerntangente vor mehr als 20 Jahren aufgebracht wurde, ist mittlerweile so alt, dass er abgefräst werden muss. Von dort aus wird eine 160 Meter lange Baustraße angelegt, um die weitere Trasse entlang der nordöstlichen Stadtgrenze bis zur B 207 anzulegen.
Vor 2024 werden keine Autos über die neue Straße rollen
Allerdings wird auch der zweite Bauabschnitt von der scharfen Rechtskurve an der Bundesstraße 404 bis zur Grabauer Straße nicht vor 2024 fertig. Britta Lüth vom Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr: „Wir sind jetzt mit dem Bau der Fußgänger- und Radfahrerbrücke beschäftigt, die auch Fledermäusen mit einem Leitsystem als Querungshilfe dient.“ Die Brücke wird wohl nächstes Jahr fertig.
„Wir haben dieses Jahr in den Sommerferien den Kreisverkehr an der Bundesstraße 207 gebaut. Außerdem vergrößern wir das Regenrückhaltebecken an der scharfen Kurve, an der die B 404 auf die Umgehung einmünden wird“, berichtet die Planerin weiter.
Schwerpunkt der Arbeiten diente dieses Jahr dem Tierschutz
Ein Schwerpunkt lag in diesem Jahr beim Tierschutz. Zwischen B 404 und B 207 wurden die Knicks abgeholzt, die Stubben blieben aber noch bis Mai im Boden. So sollten Haselmäuse eine Möglichkeit bekommen, in neu angelegte Knicks umzuziehen.
„Wir sind mittlerweile Experten für das Umsiedeln von Ameisen und Haselmäusen geworden“, sagte Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Bernd Buchholz (FDP) im März dieses Jahres bei der Vorstellung von Infrastrukturprojekten des Landes. Das Thema befasst die Straßenbauer jetzt auch auf dem weiteren Teilstück von der Bundesstraße 207 bis zur Kreisstraße 17 (Grabauer Straße), das 2023 in Angriff genommen werden soll.
Planung für den letzten Bauabschnitt hat begonnen
Aktuell läuft auch die Planung für den dritten und letzten Bauabschnitt. Die Trasse soll von der Grabauer Straße entlang der Bebauung der Stadt Schwarzenbek weiter bis zur Bundesstraße 209 verlaufen und dort im Bereich der Siedlung Rülau einmünden. Allerdings muss dafür die Bahnlinie nach Büchen überquert werden. „Dafür haben wir ein großes Brückenbauwerk vorgesehen“, sagt Britta Lüth.
„Die Realisierung des dritten Bauabschnitts wird definitiv nicht so lange dauern, wie die Planung für den zweiten Bauabschnitt. Aber einige Jahre werden schon ins Land gehen. Ich will da nicht zu hohe Erwartungen wecken“, betonte Buchholz im Frühjahr Nach Einschätzung der Experten dürften Planung und Planfeststellung mindestens fünf Jahre – also bis 2025 – dauern.