Schwarzenbek. Die Fahrbahn der Danziger Straße wird verbreitert, auch die Kanalisation muss saniert werden. Ein Problem: Parkplätze fehlen.
Die Anwohner im Gebiet rund um die Kollower Straße sind seit Jahren Kummer gewohnt. Jetzt kommt mit der Verbreiterung der Danziger Straße eine neue Großbaustelle in eines der älteren Wohngebiete Schwarzenbeks. Nachdem in den vergangenen zehn Jahren zunächst die Schmiedestraße, dann die Uhlenhorst und anschließend zuletzt der Sachsenwaldring saniert wurden, ist jetzt die Kurve vor der Grundschule an der Danziger Straße an der Reihe.
Von Juli bis voraussichtlich Anfang Dezember soll die Fahrbahn auf einer Länge von 120 Metern verbreitert und der Gehweg verlegt werden. Außerdem werden Regen- und Schmutzwasserkanalisation von der Einmündung Stettiner Straße an die Danziger Straße entlang und weiter über den Haselgrund bis zur Gülzower Straße erneuert.
Angesichts des Baustoffmangels ein „sportlicher“ Zeitplan
Entsprechende Planungen hat Andreas Sell vom Ingenieurbüro TSM am Dienstagabend im Bauausschuss vorgestellt. Allerdings hat der FWS-Politiker und pensionierte Planer Klaus Jennrich Zweifel angemeldet, dass es angesichts der hohen Auftragsdichte im Baugewerbe und einem Corona-bedingten Mangel an Baustoffen bei dem „sportlichen“ Zeitplan bleiben wird.
Bedenken meldete auch Dieter Nehlsen von der FDP an, der hauptberuflich im Rettungsdienst beschäftigt ist. „Wir haben schon bei der Sanierung und dem Ausbau des Sachsenwaldrings in den vergangenen zwei Jahren erhebliche Probleme mit der Erreichbarkeit der Häuser für den Rettungsdienst gehabt. Wir mussten die Trage viele Meter schleppen, was wertvolle Zeit kostete“, monierte Nehlsen.
"Parkplatzmangel während der Bauzeit ist ein ernstes Problem"
Das sei bedacht worden, genauso wie Sammelpunkte für die Müllabfuhr, an denen die Tonnen geleert werden könnten, sagten sowohl Planer Andreas Sell als auch Reinhard Cordes vom städtischen Bauamt. Auf ein anderes Problem macht der Vorsitzende des Bauausschusses Hans-Jürgen Stribrny (CDU) aufmerksam: „Parkplatzmangel während der Bauzeit ist ein ernstes Problem. Wir müssen über Alternativen nachdenken.“
Das seit Jahren bekannte Hauptproblem ist die zu schmale Fahrbahn mit einer Breite von viereinhalb bis fünf Metern im Bereich der Kurve der Danziger Straße am Schulhof der Grundschule. „Schon Fahrzeuge in Größe eines Sprinters, wie sie häufig von Kurierdiensten verwendet werden, müssen auf den Gehweg ausweichen. Damit das funktioniert ist auch der Bordstein abgesenkt und abgerundet“, erläutert der Planer.
Der Gehweg soll direkt an die Stützwand verlegt werden
Bei der Planung der Fahrbahnverbreiterung wurde auch die Kanalisation mit einer Kamera abgefahren, da viele Rohre unter Schwarzenbeks Straßen gerade auch in alten Baugebieten wie rund um die Danziger und Kollower Straße viele Jahrzehnte alt sind. „Die Rohre sind teilweise einsturzgefährdet, bei der Regenwasserkanalisation sieht man mitunter sogar schon fehlende Stücke“, so Sell. Deshalb soll nicht nur die Straße verbreitert, sondern auch die komplette Kanalisation in diesem Bereich und weiter bis zur Gülzower Straße erneuert werden.
Die Fahrbahnverbreiterung ist möglich, weil es neben dem ohnehin zu schmalen Gehweg noch einen Grünstreifen gibt. „Wir werden den Grünstreifen entfernen und den Gehweg direkt an die Stützwand verlegen. Er wird eine Breite von zwei Metern bekommen, die Straße an allen Stellen gut einen Meter breiter. Der Straßenbau ist mit geschätzten 116.000 Euro vergleichsweise günstig. Die Erneuerung der Kanalisation kostet 687.000 Euro. Die Kosten tragen letztlich die Grundeigentümer.