Schwarzenbek. Christel Brumme hofft, bald wieder Kurse an der Kollower Straße anbieten zu . In den vergangenen Monaten fühlte sie sich oft einsam.
Das gemütliche alte Fachwerkhaus aus dem Jahr 1859 mit dem modernen Anbau ist eines der ältesten Gebäude in Schwarzenbek. Dort hat Christel Brumme (54) seit knapp elf Jahren ihre Töpferei „Lebenskunst“. Doch es ist ruhig geworden in der Kate, die sie gemeinsam mit Ehemann Hartmut bewohnt. Denn das Coronavirus hat auch ihr Atelier fest im Griff.
„Ich habe seit einem Jahr keine richtigen Kurse mehr gegeben. Ostern ist die dritte Ferienaktion für Kinder, die ich absagen muss. Zum Glück habe ich Aufträge von Firmen und Einzelkunden. Außerdem habe ich einen Bürojob als zweites Standbein. Aber ich würde gerne wieder loslegen, zumal meine regelmäßigen Kursteilnehmer in den Startlöchern stehen. Sie fragen immer wieder an, wann ich Kurse anbiete“, sagt die Schwarzenbekerin.
Das um 1859 gebaute Haus stand zwei Jahre lang leer
Als Christel Brumme vor elf Jahren an der Kollower Straße 3 einzog, wusste die Töpferin gar nicht, wo sie anfangen sollte mit der Sanierung. Das um 1859 gebaute Haus hatte zwei Jahre lang leer gestanden. Doch es war ihr Traumhaus, und sie hatte sich in das Anwesen schon lange vorher verliebt. „Ich fuhr sogar manchmal extra hier vorbei, um es zu sehen“, erzählt sie. Damals wohnte sie noch in der Tegelkuhl. Sie verwandelte das Haus in ein gemütliches Heim mit einem idyllischen Garten, von dem auch viele Besucher schwärmen. In der angrenzenden Werkstatt führt die 54-Jährige ihre „Töpferei Lebenskunst“.
„Ich töpfere seit mehr als 30 Jahren, habe es mir selbst beigebracht“ sagt sie. Heute bringt sie es ihren Gästen, aber auch Schülern bei. Es gibt viele Kurse, Wochenend-Workshops, Ferienkurse – und sogar seinen Geburtstag kann man an der Kollower Straße feiern. Dabei werden Figuren, Schalen, Krüge oder Hübsches für den Garten kreiert.
Christel Brumme stellt "Schmunzelkeramik" her
Anregungen für die Teilnehmer gibt es auf dem Grundstück genug, denn hunderte Tiere, Kugeln, Blumen, Töpfe und Vogelhäuser aus Keramik schmücken den rund 1000 Quadratmeter großen Garten. Zwerge gucken verschmitzt aus dem Gras, Trolle lassen den Betrachter nicht aus den Augen, eine Meerjungfrau mit drallen Rundungen räkelt sich im Wasser, und ein Drachen im Wasserfass lässt sich die Sonne auf den Bauch scheinen. „Schmunzelkeramik“ nennt Christel Brumme ihren Stil – Keramik mit einem Augenzwinkern. Solche Figuren selbst herzustellen, ist für die Kursteilnehmer ein Erfolgserlebnis und eine Auszeit vom Alltag.
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„Ich habe deswegen bereits einige Stammkunden, die extra aus Stralsund und Kiel zu den Workshops kommen“, erzählt sie.
Arbeiten aus Ton müssen mindestens zwei Wochen trocknen
Die Arbeiten aus Ton müssen mindestens zwei Wochen trocknen, ehe sie den Vorbrand, den sogenannten Schrühbrand bekommen. Dabei wird der Ton über mehrere Stunden bei steigender Temperatur und zum Ende hin bei 950 Grad Celsius gebrannt. Dann heißt es warten, denn zehn bis zwölf Stunden muss alles abkühlen, bevor die Glasur aufgetragen und der Glasurbrand über mehrere Stunden erfolgen kann. Dann kommen die Öfen sogar auf 1150 Grad Celsius. Die Objekte jedes Mal zu tragen, aus den Öfen zu heben und in die Regale zu stellen, ist schwere Arbeit. Etwa drei Tonnen Ton werden in der Töpferei jährlich verarbeitet.