Schwarzenbek. Lockdown trifft Sportler und Verein hart. Der TSV verliert 300 Mitglieder, bleibt aber trotzdem optimistisch – auch wegen einer Fusion.

Wer Sport treiben will, der kann dies mit dem TSV Schwarzenbek auch im Lockdown tun: In Zeiten geschlossener Sporthallen und Vereinstüren sorgt der TSV mit zahlreichen Online-Angeboten dafür, dass seine Mitglieder in Bewegung – und dem Verein erhalten bleiben. „Unser Online-Angebot bleibt bestehen und ist in der vergangenen Woche wieder angelaufen. Bei der Auswahl zwischen verschiedenen Fitness-Workouts, Line Dance, Zumba und Yoga sollte für jeden etwas dabei sein“, sagt Michaela Buck vom TSV-Vorstand.

Jeden Tag stehen bis zu vier Kurse auf dem Zoom-Programm, das ab sofort auf der vereinseigenen Homepage zu finden ist. Neben altbewährten Kursen wie Zumba und Line Dance gibt es donnerstags von 10 bis 11 Uhr mit „Aktiv und Mobil bleiben“ ein Extraangebot für ältere Mitglieder. „Allerdings muss man natürlich mit den digitalen Medien vertraut sein, um sich in einen Zoom-Kurs einzuloggen“, sagt TSV-Geschäftsführer Florian Leibold. Kompliziert sei es nicht. „Wer damit Probleme hat, kann uns gern in der Geschäftsstelle kontaktieren“, bietet er an.

TSV Schwarzenbek bietet mehrere Online-Kurse an

Im vergangenen Jahr seien die Online-Angebote gut angenommen worden, berichtet Leibold. Neben der sportlichen Betätigung sei auch das soziale Miteinander integriert. Die Teilnehmer haben die Möglichkeit, sich vor dem Start auszutauschen – etwas, was zurzeit durch die Kontaktbeschränkungen zu kurz kommt und von vielen vermisst wird. Nur der Rehasport bei Christin Scherrer darf zurzeit in Präsenz weiterlaufen.

Aber auch wenn Angebote da sind – das reicht nicht, um alle Mitglieder zu halten. Rund zehn Prozent haben im vergangenen Jahr ihre Mitgliedschaft gekündigt, berichtet der TSV-Geschäftsführer. Statt 2500 hat der größte Verein der Stadt jetzt 2200 Sportbegeisterte in seinen 18 Sparten. „Unterm Strich bleiben uns die Mitglieder sehr treu und wir hatten weniger Austritte als 2019“, sagt Leibold. Aber es habe wegen des Lockdowns im Gegenzug deutlich weniger Eintritte gegeben. Sorgen? Macht er sich nicht um den Verein. Noch nicht.

Fusion mit SC-Fußballern verzögert sich

„Zurzeit sind wir gut aufgestellt“, befindet er. Sollte allerdings der Lockdown bis in den April hinein andauern, und nochmal bis zu 200 Mitglieder den Verein verlassen, würde es langsam kritisch, gibt er zu. Um den Mitgliedern entgegenzukommen, habe er den einzelnen Abteilungen freigestellt, Beiträge für das erste Quartal einzuziehen oder nicht. „Einige haben Rücklagen bilden können, da vergangenes Jahr keine Trainerkosten angefallen sind.“

Dennoch blickt Leibold optimistisch auf das noch junge Jahr. Das wichtigste Projekt ist die Fusion mit dem Fußballverein SC Schwarzenbek, die eigentlich bereits zum 1 Januar vollzogen sein sollte. Das ist aber aus organisatorischen Gründen noch nicht geschehen. Wie berichtet wird der SCS nach der Abspaltung vor elf Jahren nun wieder unter das Dach des TSV zurückkehren.

Zuschuss für mobilen Veranstaltungsraum beantragt

Dabei gibt es auf beiden Seiten nur Gewinner: Der TSV Schwarzenbek wird durch eine Fußballabteilung bereichert, er bekommt 300 Mitglieder von den Kickern dazu, und der SCS wird durch eine hauptamtliche Geschäftsstelle professionalisiert, die die aufwendige Verwaltung übernimmt. Bislang hatte der SC das ehrenamtlich auf Vorstandsebene organisiert. Um das Vorhaben endgültig zu realisieren, seien noch die Beschlüsse der beiden Mitgliederversammlungen nötig, die aber zurzeit nicht stattfinden können. „Die Fusion ist ein Gewinn für beide Vereine“, konstatiert auch Leibold. Unter anderem können Kooperationen in der Nutzung der Sportstätten vereinfacht und Synergieeffekte genutzt werden.

Um in Zeiten von Abstand und Kontaktbeschränkungen handlungs- und versammlungsfähig zu bleiben, hat der TSV einen Zuschuss für die Einrichtung eines mobilen Veranstaltungsraumes beantragt und erhalten. Die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt spendierte 4500 Euro, die in die Anschaffung von Fernseher, Mikrofon, Leinwand und Beamer geflossen sind. „Mit Hilfe des Equipments sind wir in der Lage, nicht ortsgebundene Versammlungen zu organisieren“, erläutert Leibold. Die Versammlung würde per Livestream übertragen.

Sandburgenwettbewerb und Sachsenwaldlauf geplant

Aber vielleicht sind ja auch irgendwann wieder „normale“ Kurse und Veranstaltungen in Präsenz möglich. „Wir hoffen sehr, dass der Sportbetrieb bald wieder losgehen kann“, sagt Leibold. „Der Beginn der Impfungen lässt uns als Vorstand und Geschäftsstelle mit Zuversicht ins neue Jahr schauen. Spätestens im Sommer sollte wieder ein wenig Normalität herrschen, denn wir freuen uns auf einen sportlichen Neuanfang“, ergänzt Michaela Buck.

Denn da hat der TSV noch einen Höhepunkt parat: Wenn Corona nicht dazwischen grätscht, wird der FSJler Mats Dose in schöner TSV-Tradition sein eigenes Projekt durchführen: Dose hat sich für einen Sandburgenwettbewerb entschieden, der auf dem Beachvolleyballplatz veranstaltet werden soll.

Schwarzenbek Wolves steigen mit Verspätung auf

Aber auch sonst hat der TSV viel vor: Die Tischtennis-Herren treten weiterhin in der 3. Bundesliga an, die Wolves sind nachträglich aufgestiegen und spielen in der kommenden Saison erstmals in der Football-Oberliga. Der Sachsenwaldlauf soll am 29. August stattfinden und die Badminton-Abteilung richtet das höchste deutsche Ranglistenturnier in der Altersklasse U17/U19 aus. „Nicht vergessen werden dürfen die vielen Punktspiele, Turniere und Wettkämpfe, die im Breitensport stattfinden, sobald dieser wieder freigegeben ist“, so Michaela Buck.

Infos und Anmeldungen online auf www.tsv-schwarzenbek.de oder telefonisch in der Geschäftsstelle täglich von 9 bis 12 Uhr unter 04151/79 32.