Schwarzenbek. Der Sportverein hat eine neue Satzung. Der Vorstand ist jetzt ein Gremium auf Augenhöhe. Anschluss von SC Schwarzenbek beschlossen.

Dem TSV Schwarzenbek drohte die Handlungsunfähigkeit. Seit dem 7. Mai 2019 und dem Rückzug von Peter Stimper aus gesundheitlichen Gründen stand der Verein bereits ohne Ersten Vorsitzenden da. Mit Stellvertreter Jan-Christoffer Rabe und Schatzmeister Thomas Schmidt blieben zwei gesetzliche Vertreter des TSV – die erforderliche Mindestzahl. Mit der Delegiertenversammlung am Donnerstagabend legte nun auch Rabe sein Amt nieder. Und Nachfolger waren nicht in Sicht.

Die Schwarzenbeker reagierten darauf mit einer grundlegenden Umstrukturierung ihres Vorstandskonzepts. Einstimmig beschlossen die Delegierten der 18 Abteilungen eine Satzungsänderung, nach der sich die Vereinsführung fortan aus einem gleichberechtigten Gremium von vier bis acht Personen zusammensetzt. Sie alle agieren gemeinsam als Vertreter nach Bürgerlichem Gesetzbuch – der sogenannte BGB-Vorstand.

TSV Schwarzenbek hat sich neu aufgestellt

„Wir verteilen die Arbeit auf mehrere Schultern und hoffen, dass es für uns so einfacher wird, Freiwillige für die Vorstandsarbeit zu finden“, sagte Stimper, der dem alten Vorstand inzwischen wieder als Beisitzer angehört. Ein Vorgehen, dass bereits die Handball-Abteilung praktiziert und zu dem immer mehr Vereine greifen.

In den neuen, gleichberechtigten Vorstand gewählt wurden die bisherigen Mitglieder Peter Stimper, Thomas Schmidt, Verena Rullmann sowie Michaela und Volker Buck. Neu dabei ist Uwe Schütte. Komplettiert wird das Gremium von dem durch die Jugendversammlung gewählten Jugendwart Max-Julian Kiesel.

Geschäftsführer erhalten weitergehende Kompetenzen

Diese „glorreichen Sieben“ teilen sich die neu geschaffenen Ressorts Personalwesen, Technik, Finanzen, Innen- und Außenrepräsentation, Sportstätten, Marketing und Öffentlichkeitsarbeit, Protokollführung, Versicherungen, Rechtsangelegenheiten I + II sowie Kinder- und Jugendarbeit untereinander auf.

Darüber hinaus erhalten die beiden Geschäftsführer des Vereins, Mareike Busch (derzeit in Elternzeit) und Florian Leibold, weitergehende Kompetenzen. „Das wird uns nach vorn bringen und helfen“, ist Stimper überzeugt.

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Das Geschäftsjahr 2019 schloss der TSV Schwarzenbek derweil mit einem Minus von rund 10.000 Euro ab. Das Defizit wurde über eine Beitragserhöhung aufgefangen. Die Kassenprüfer Wolfgang Weber und Dieter De Hesselle hatten keine Beanstandungen. Daraufhin wurde der alte Vorstand entlastet.

Anschluss des SC Schwarzenbek soll zum 31. Januar vollzogen sein

Weiterhin segneten die Delegierten einstimmig ab, dass die Verschmelzung mit den knapp 400 Fußballern des SC Schwarzenbek weiter vorangetrieben wird. Ein notarieller Vertragsentwurf zwischen den Clubs ist bereits ausgearbeitet. In der ersten Januar-Hälfte soll dies rechtlich festgezurrt werden, danach stimmen sowohl TSV als auch SCS abschließend ab. „Spätestens zum 31. Januar 2021 sind wir dann wieder ein großer Verein“, hofft Stimper. Zur Erinnerung: 2009 hatten sich die Fußballer selbstständig gemacht, aber auch Probleme ihre ehrenamtlichen Ämter zu besetzen.

Der Mitgliederzuwachs kommt dem TSV gelegen, ist er doch durch die Corona-Pandemie auf derzeit rund 2300 Mitglieder geschrumpft. Zu Jahresbeginn waren es 2600.

Seit Freitag hat der TSV seine virtuelle Sporthalle geöffnet. Das frei verfügbare Angebot, zu finden im Internet unter www.tsv-schwarzenbek.de/360 , ist vor allem für Kinder gedacht, die während des Corona-Lockdowns bei ihrer Entdeckungstour den FSJ’ler Mats Dose finden und von ihm spielerisch zum Sporttreiben animiert werden.