Schwarzenbek. Kulturprogramm steht bis Ende März 2021. Am Donnerstag tagt erstmals ein Arbeitskreis, der über die Zukunft berät. Das sind die Ideen.
Seit Monaten ist bekannt, dass die Louisenhof gGmbH den Kulturbetrieb im Amtsrichterhaus über das Jahresende 2020 hinaus nicht fortsetzen wird . Möglicherweise auch der Corona-Krise geschuldet, die Kulturarbeit und politische Entscheidungen ausgebremst hat, gehen Politik und Verwaltung erst jetzt eine Lösung an.
„Wir haben noch zwei Veranstaltungen in diesem Jahr – sofern die Corona-Vorschriften für den Dezember gelockert werden. Ansonsten haben wir ein Programm bis Ende März zusammengestellt. Bis dahin muss eine Lösung gefunden sein“, sagt Christine Uhde, in der Stadtverwaltung für Europaarbeit und Kultur zuständig.
Ein Arbeitskreis soll eine Lösung für das Amtsrichterhaus suchen
Mit genau dieser Lösung soll sich jetzt ein Arbeitskreis bestehend aus Mitgliedern der Fraktionen und auch von Mitarbeitern der Verwaltung befassen. Die Leitung hat der Kulturausschussvorsitzende und neue Bürgervorsteher Rüdiger Jekubik. „Das Amtsrichterhaus ist seit vielen Jahren ein Ort der Kultur und soll es auch bleiben. Dafür müssen wir eine Lösung finden. Möglicherweise kann man dort auch andere Nutzungen unterbringen, um das Haus noch weiter zu öffnen. Auf keinen Fall sollte es nach dem ersten Quartal 2021 leer stehen“, betonte der Sozialdemokrat.
Rathausmitarbeiter haben keine Kapazitäten für Kulturarbeit
Das ist eine klare Ansage, aber die Lösung ist schwierig. Im Rathaus gibt es aktuell keine Kapazitäten, um nebenbei noch ein Kulturprogramm für das Amtsrichterhaus in Schwarzenbek auf die Beine zu stellen und vor allem, um die Veranstaltungen zu betreuen. Susanne Krüger, die als Nachfolgerin von Nikolai Rosenberg in den letzten Jahren das Kulturprogramm organisierte, verabschiedet sich definitiv zum Jahresende und wird sich dann um andere Aufgaben in der Louisenhof gGmbH kümmern.
Die Einrichtung betreut Menschen mit Behinderungen und betreibt Werkstätten, Biolandbau, eine Großküche und bis jetzt auch das Café im Amtsrichterhaus. Der Café-Betrieb ruht allerdings bereits seit Beginn der Corona-Pandemie. „Unsere Beschäftigten gehören allesamt Hochrisikogruppen an. Es ist nicht möglich, sie unter den aktuellen Bedingungen im Kundenkontakt unter beengten Bedingungen im Amtsrichterhaus einzusetzen. Bei den wenigen Veranstaltungen, die wir nach dem ersten Lockdown hatten, habe ich die Gäste allein betreut“, sagte Susanne Krüger.
Nikolaus op Platt und ein Klavierkonzert der Musikschule?
Aktuell ist das Amtsrichterhaus wegen der Corona-Vorschriften geschlossen, alle Veranstaltungen sind abgesagt. „Sollte es eine Lockerung geben, planen wir einen plattdeutschen Nachmittag am 6. Dezember zum Nikolaustag und ein Klavierkonzert der Kreismusikschüler am 13. Dezember“, berichtete Christine Uhde. Sollten die Veranstaltungen stattfinden, gelten besondere Hygienevorschriften und es gibt nur eine begrenzte Zuschauerzahl. Eine Voranmeldung unter 04151/77 78 ist seit Beginn der Pandemie immer erforderlich.
Für das kommende Jahr sind bis zum 20. März zehn Veranstaltungen vorgesehen. In allen Fällen handelt es sich um Konzerte und Vorträge. Alle Termine finden unter Vorbehalt statt.
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Außerdem sollen die Swattenbeeker Danzlüüd dort wieder proben können und auch an jedem dritten Freitag im Monat soll dort von 10 bis 11 Uhr die „Erzähl-Bar“ der Stadtbücherei angeboten werden. Ob das alles möglich ist, hängt von der weiteren Entwicklung der Kontaktbeschränkungen ab. Allerdings wird es auch bei einer Lockerung keine regelmäßigen Öffnungszeiten mehr geben. Das Amtsrichterhaus öffnet jeweils eine halbe Stunde vor Beginn der Veranstaltungen.