Lauenburg. Elbbrücke gesperrt, Bauarbeiten auf der Strecke – das fordert. Was der dritte Ersatzfahrplan innerhalb von neun Tagen vorsieht.

„Alle wissen, dass die Brücke gesperrt ist – nur Erixx nicht“, titelten wir am vergangenen Sonnabend (1. Juli). Weil die Deutsche Bahn nicht nur auf der Lauenburger Elbbrücke baut, sondern nachts auch zwischen Dalldorf und Büchen, hatte das private Bahnunternehmen Erixx zunächst einen Baustellenfahrplan mit teilweisen Zugausfällen veröffentlicht, der durch einen zeitidentischen Schienenersatzverkehr aufgefangen werden sollte. Der Haken war nur, dass Busse die Brücke seit Montag, 3. Juli, gar nicht mehr befahren dürfen.

Die gute Nachricht zuerst: Inzwischen hat Erixx reagiert, es gibt einen neuen Baustellenfahrplan für die späten Abendstunden und den frühen Morgen. Demnach fahren die Busse des Schienenersatzverkehrs in diesen Zeiten einen Umweg über die Geesthachter Elbbrücke. Die schlechte Nachricht: Wer sich in Lauenburg in den Bus setzt, fährt über Echem und ist bis Lüneburg fast zwei Stunden unterwegs. Der Zug braucht für die Stecke zwischen Lauenburg und Lüneburg gerade mal 24 Minuten.

Erixx setzt Expressbusse ein – ohne Halt in Lauenburg

Erixx setzt als Schienenersatzverkehr aber auch Expressbusse ein. In denen dauert die Fahrt zwischen Büchen und Lüneburg nur eine Stunde. Eigentlich eine gute Idee, doch die halten nicht in Lauenburg. In umgekehrter Richtung sieht die Sache keineswegs besser aus. Wer als Pendler frühmorgens und spätabends auf der Bahnstrecke Lüneburg-Lübeck auf die Regionalbahn angewiesen ist, sollte also unbedingt einen Blick in den derzeit aktuellen Baufahrplan auf der Seite www.erixx.de werfen.

Dass die Deutsche Bahn neben der großen Baustelle auf der Lauenburger Elbbrücke eine weitere auf der Strecke Lüneburg-Lübeck aufgemacht hat, habe sich nicht vermeiden lassen, so eine Bahnsprecherin. Die nächtlichen Kabelarbeiten an einer Bahnbrücke zwischen Dalldorf und Büchen sollten eigentlich am 10. Juli beendet sein.

Der dritte Baustellenfahrplan gilt bis zum 12. Juli

Doch die Arbeiten dauern an. Das hat zur Folge, dass Erixx nun innerhalb von neun Tagen den dritten Baustellenfahrplan veröffentlicht, diesmal mit Einschränkungen über den ganzen Tag. Demnach fährt der Expressbus am 11. und 12. Juli im Stundentakt zwischen Büchen und Lüneburg – wieder ohne Halt in Lauenburg.

Außerdem gibt es an diesen zwei Tagen einen Schienenersatzverkehr zwischen Büchen und Lüneburg, der zwar in Lauenburg hält, allerdings am ZOB und nicht am etwa 1,5 Kilometer entfernten Bahnhof. Weil kein Halt in Echem vorgesehen ist, verkürzt sich die Fahrzeit zwischen Lauenburg und Lüneburg auf gut eine Stunde. Ob nach dem 12. Juli der reguläre Fahrplan wieder in Kraft tritt, lässt Erixx offen.

SPD setzt Thema auf Tagesordnung des Bauausschusses

Warum sich die Deutsche Bahn und Erixx nicht im Vorfeld der Baumaßnahmen über ein schlüssiges Konzept abgestimmt haben, ist eine der Fragen, die sich in diesem Zusammenhang stellen. Auch die Lauenburger SPD hat kein Verständnis für das Hin und Her, das gerade auf dem Rücken der Pendler ausgetragen wird. „Das unprofessionelle Verhalten beider Unternehmen im Zuge der Brückensperrung und das daraus resultierende Chaos bedarf dringend der Aufarbeitung“, sagt Fraktionsvorsitzender Immo Braune.

Bei der SPD sieht man das jedenfalls skeptisch: „Wegen der katastrophalen Fehlplanungen von Erixx in den vergangenen Monaten gehen wir nicht davon aus, dass es während der dreimonatigen Brückensperrung bei den derzeitigen Ersatzverkehren bleibt“, sagt Braune. Die SPD bringt das Thema deshalb auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung des Bau- und Planungsausschusses am Montag, 10. Juli. Die Sitzung beginnt um 19 Uhr im Haus der Begegnung (Fürstengarten 29).