Lauenburg. Polizei und Feuerwehr sprechen von einer normalen Silvesternacht. Warum in Geesthacht Schreckschusspistolen sichergestellt wurden.

Aufmerksamen Anwohnern und dem schnellen Eingreifen der Feuerwehr ist es zu verdanken, dass es in der Silvesternacht in Lauenburg nicht zu einem Großfeuer kam. Gegen 21.45 Uhr bemerkten Passanten einen Feuerschein auf dem Dach eines leerstehenden Fachwerkhauses an der Straße Fürstengarten. Die Zeugen hielten daraufhin eine Polizeistreife an, die zufällig in der Nähe war.

Zunächst gingen die Mitarbeiter der Leitstelle in Bad Oldesloe von einem kleineren Brand aus. Nachdem sich die Polizisten aber selbst ein Bild von der Lage machten, wurden weitere Einsatzkräfte der Feuerwehr alarmiert. Denn inzwischen schlugen Flammen aus den Fenstern in der Dachgaube.

Feuerwehr Lauenburg beendet Einsatz im neuen Jahr

Lauenburgs Wehrführer Lars Heuer schätzte die Lage sofort als besonders gefährlich ein und löste die dritte Alarmstufe aus. Wegen der engen Bebauung an der Straße am Fürstengarten, kann es dort im Brandfall schnell zu einer Katastrophe kommen. So grenzt das Gebäude des Büros HM Immobilien fast unmittelbar an das in Brand geratene Fachwerkhaus an.

70 Feuerwehrleute aus Lauenburg und Buchhorst waren im Einsatz. Glücklicherweise konnten sie die Flammen schnell löschen. Es dauerte aber eine Weile, bis auch die letzten Glutnester abgelöscht waren, sodass der letzte Einsatz des Jahres erst nach Mitternacht beendet war. „Wir haben das neue Jahr im Fürstengarten begrüßt“, sagt der Wehrführer. Vermutlich hatte eine verirrte Silvesterrakete das Feuer ausgelöst. Die genaue Brandursache versuchen jetzt Ermittler der Polizei zu klären. Der Schaden kann derzeit noch nicht beziffert werden.

Bei vielen Lauenburgern dürften bei dem Feuer unschöne Erinnerungen hochgekommen sein. Anfang 2019 gab es in Lauenburg einem Großbrand. In der Nacht zum 9. Januar war das historische Vorwerkhaus an der Berliner Straße komplett ausgebrannt.

Feuerwehreinsätze auch in Schwarzenbek und Geesthacht

Auch die Feuerwehr Schwarzenbek hatte am letzten Tag des Jahres noch einen größeren Einsatz. Gegen 15.30 Uhr wurden die Retter zu einem Mehrfamilienhaus in der Innenstadt gerufen. Passanten hatten bemerkt, dass es auf einen Balkon in der siebten Etage stark qualmte. Wie die Feuerwehr kurze Zeit später feststellte, war dort Unrat in Brand geraten. Unter Atemschutz erreichten die Retter über das Außentreppenhaus die Brandstelle. Da an dem Gebäude derzeit ein Baugerüst steht, konnte das Feuer mit kleinem Gerät schnell gelöscht werden.

In Geesthacht hatte die Feuerwehr zu Silvester und Neujahr nur kleinere Einsätze. Am Silvesterabend wurden die Retter gegen 20 Uhr an die Mercatorstraße gerufen. Durch den vielen Regen war ein Graben übergelaufen. Ein Eingreifen der Feuerwehr war aber nicht erforderlich. Außerdem hatten Feuerwerkskörper eine Hecke in Brand gesetzt. Das Feuer konnte ein Retter austreten.

Aus Sicht der Polizei eine eher ruhige Silvesternacht

Aus Sicht der Polizei war die Silvesternacht im Herzogtum Lauenburg eher ruhig. Den größten Zwischenfall gab es in Schwarzenbek. Ein 13-Jähriger verletzte sich schwer an der Hand, als er einen Böller aufheben wollte. Aufgrund seiner Verletzungen wurde er in ein Krankenhaus eingeliefert. Außerdem stoppten die Schwarzenbeker Polizisten in der Silvesternacht auf der Möllner Straße einen Autofahrer, der seinen Wagen unsicher lenkte. Er hatte 1,2 Promille und wohl auch Drogen konsumiert. In Havekost wurden die Beamten am Neujahrsmorgen um kurz vor 6 Uhr zu einem Pkw-Brand gerufen. Dort hatten Unbekannte auf der Ladefläche eines Pritschenwagens Feuerwerk angezündet.

In Geesthacht wurde die Polizei mehrfach darüber informiert, dass vier junge Männer mit Schreckschusspistolen durch das Stadtgebiet laufen und in die Luft ballern. Die Polizei nahm die Waffen an sich und stellte die Personalien der Männer fest.

Ansonsten gingen bei der Polizei in Lauenburg, Geesthacht und Schwarzenbek lediglich mehrere Anzeigen wegen Ruhestörung ein. Außerdem hatten die Beamten mit einigen „Alkoholleichen“ zu tun. „Der ganz normale Wahnsinn einer Silvesternacht eben“, sagte eine Polizeibeamte aus Lauenburg.